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Sonntag, 31. März 2013

Schlaf des Dichters

***
Schlaf des Dichters

Das rote Siegel, Schlaf und Traum,
verbannt des Lichtes düsterste Gestalten,
den Flittergeist aus Wort und Angst und Wut,
das Hingehauchte und das Ausgestoßne,
das grelle Bildgemisch von
zäh-vertropften Stunden
schließt ab und öffnet,
das ist gut...

Die rätselhafte Macht des Siegels:
(da ist nichts mehr wie es gerade war)
bewahrt nur scheinbar Klang und Sinn,
verschüttelt Wort und Wort ganz ohne Zutun,
und bietet sie beim Aufbruch
scheuen Blicken
- von Staub befreit -
zum Neubeginn.
***

Donnerstag, 14. März 2013

Eis (Orgelpfeifen) Zapfen


                                                Eispfeifen, 
werfen Lichtmelodien
in den bitterkalten Garten,
Klangzapfen, 
klingen so leise, so leise, 
und die dicken Schneeflocken, 
wirbeln um mich herum. 
Plötzlich bin ich 
im Zentrum der Eiskugel, 
ich reibe mir die Augen,
denn es ist, 
als träume ich,
ich könnte den einen 
Schritt tun
und wäre
in einer
anderen
Welt.
Doch
hinter der 
Glaswand verborgen
sonderbar milchig
die Eiszeit
des unwirklichen
Frühlings...





Dienstag, 12. März 2013

Graffiti

GRAFFITI

ich hasse diese öden leeren ausgelebten wände,
an häusern, tunneln, bröckelnden fassaden,
...ich wohne mittendrin und wollte sterben...

ich hasse diese öden leeren ausgelebten wesen,
die in den hinterhöfen hinter fahlen mauern leben,
...ich wohne mittendrin und will nicht sterben...

ist rot ihr herz, so schlägt es monoton im blassen takt
jahrausjahrein – ihr inneres ist wie die mauern nackt,
...ich wohne mittendrin und werde leben...

wer macht die fehlerhafte welt so willenlos,
dass sie sich einlässt auf das kahle, kalte blasse?
...ich wohne mittendrin und lebe...

ist nicht die haut des körpers atemschicht,
ist die haut tot, dann lebt der körper nicht.
...ich wohne mittendrin und lebe, lebe...

will gott sein, kreateur zum trost der augen,
als spurenleger -licht in seele- will ich taugen,
...ich wohne mittendrin und lebe, lebe, lebe...

mit farben lösche ich das farbenelend aus
ich spraye wortgeflecht und bild auf jedes haus.
...ich wohne mittendrin und lebe, lebe, lebe..

Freitag, 8. März 2013

Sucht


SUCHT

im tiefsten dunkel meiner kalten nächte
bin unstet ich, gelang an meine grenzen,
ich torkel schwach zu virtuellen umschlagplätzen, 
wo träume und gedichte sie verticken, 
die scheinwelt abgelegter bildsequenzen,
als sei des glückes ursprung, sei sein unterhalt
in wortgeweben, teppichen zu finden.
man könnte fliegen, flüstern sie,
und preisen das verdichten
gleich einer rettung vor dem untergehen. 
zu viel von diesem stoff kann dich vernichten, 
du darfst dich nicht in dieser welt verstricken,
fliehst du nicht jetzt, dann schaffst du’s nie.


© gabriele brunsch