alle gedichte, fotos, bilder und texte auf diesem blog sind von gabriele brunsch / LadyArt erstellt, andere autoren sind besonders genannt. nicht nur das gesetzliche,auch das aus moralischen gründen zu respektierende urheberrecht gilt hier – obgleich nur der zufall das vergehen aufdecken könnte,aber ist die welt nicht voller zufälle -

Copyright for all POEMS, TEXTS, PHOTOS and PAINTINGS published here is reserved to © Gabriele Brunsch

DIESES BLOG WIRD ARCHIVIERT vom DEUTSCHEN LITERATUR ARCHIV MARBACH

DIESES BLOG WIRD ARCHIVIERT vom DEUTSCHEN LITERATUR  ARCHIV  MARBACH
Deutsches LiteraturArchiv Marbach

Follower

Samstag, 24. April 2010

...non-haiku...

..
.
.
.
.
.
.
die zusammenkunft

so jung doch von zeit beschwert

kichert im abgang
..
.
.
.
.
.
the meeting

young but encumbered by time

giggles while leaving
..
.
.
.
.
.
.
.
.

Freitag, 23. April 2010

.
.
.

so seltsam lustlos

blickt sie durch das satte grün

die hände im schoß




For English readers I'll try a translation:



stangely bored

she glances through green branches

her hands in her lap



Mittwoch, 21. April 2010

N A T U R E R E I G N I S - Natural Phenomenon


.
.
.
.
.



F A L K E und T A U B E

nisten vor meinem Fenster

auf dem selben Baum



in English


falcon and pidgeon

nesting here in the same tree

right before my eyes

.
.
.
.
.

Donnerstag, 8. April 2010

...UND IST MEIN KRIEG AM HINDUKUSCH

...die nachrichten reißen nicht ab, und mein zustand und der zustand
der soldaten im "kriegs"gebiet ist unverändert dramatisch,
ist nicht anders als vor einigen monaten.
das gedicht spürt immer noch meine gedanken auf.
Da ist nach wie vor keine milderung, keine abschwächung in
meiner einschätzung der situation... im gegenteil.
worauf sollen die soldatenmütter und -frauen stolz sein - wofür
sind ihre söhne gestorben?

die wichtige frage: "cui bono?" hängt nach wie vor unbeantwortet
in der luft.
wenn mein blick über die zerklüftete gebirgslandschaft bei google-maps
wandert, und ich im namenlosen nichts (keine straßenangaben in der geländekarte) winzige täler mit grünflächen und
häusern finde (satellit), dann frage ich mich, wie dieses unzugängliche land je
kontrolliert werden kann...




- es ist ein schlimmes verwirrspiel,

die argumente schlagen gegeneinander

trommelwirbel mit atemloser hast -

und die kontroverse diskussion

zersplittert den sachverstand,

und du weißt nur, dass du nichts weißt,

oder zu wenig...


...aber, kann man denn je,

jemals ein richtiges wissen haben,

ein richtiges argument, einen grund,

einen, der krieg rechtfertigt,

einen, der in der letzten konsequenz,

den tod von vielen mit einkalkuliert,

ihn mit bleiernem grinsen hinnimmt,

das schluchzen und weinen der fliehenden,

den glasigen gebrochenen blick der zerrissenen,

die wutschreie der kämpfenden...

auf beiden seiten,

denn alle kämpfen für die richtige sache,

für ihre wahrheit,

für ihren grund,

für ihr richtiges argument,

weil sie das echte wissen haben,

das ihnen den mut und die kraft gibt,

die rechtfertigung zu glauben,

ihr kampf sei die einzige bedingungslos

wirklich vertretbare konsequenz,

sinnvoll und wert, wert das eigene leben

einzubringen, bereitzustellen

vor den opferstock einer fiktiven zukunft...


...während wissen und verständnis

in rinnsalen versickern,

jounalisten ihre augen und ohren

in sicherem abstand in ritzen zwängen,

kollateralschäden abtasten

und google-earth die rasterfahndung verrätselt,

erfüllen flüstern und hecheln die luft,

schlägt die lüge – mit tausend zungen –

im echo verstärkt von fels zu fels

während der neue und der verkrustete

angstschweiß wie eine dunkle aura

die harrenden kämpfer umstrahlt,

und niemand genau weiß was war

und niemand genau weiß was ist

und niemand genau weiß was wird,

weil krieg nicht kalkulierbar ist,

weil hass nicht kalkulierbar ist,

weil wut nicht kalkulierbar ist,

und lust und macht und machtgelüst

sich ausbreiten wie ein flächenbrand,

vernunft sich in rauch auflöst

und asche den himmel verdunkelt...


...da sitzt du und legst die hände

auf gesicht und augen

und suchst nach gründen

im selbstgeschaffenen

sicheren dunkel.

vor dir irgendwo, in reichweite,

die gelesenen passagen,

die berichte, die gesammelten einsichten

und fakten, diese sinnträger,

die schwarzen zeichen auf weiß,

sind trommelwirbel hinter den lidern,

und während du argumentierst

tun sich fenster auf vor dir

und du schaust hinaus und hinein

in tiefe gebirgstäler mit versprengten dörfern,

frauen mit burqa weil es immer so war,

mohnfelder auf lichten höhen, gemüsegärten,

auf kahlen hängen, die der blick trifft, ein knecht,

viele knechte, ein bauer, viele bauern,

ein kind mit der hacke, dem bündel,

die feldarbeit im steilen gebirg ist mühsam.

wessen berg ist das, wessen dorf, wes knecht,

dorfälteste, räte, warlords mit ihrem machtnetz

von felssturz zu fels...


und taliban klettern wagemutig auf schleichpfaden.

hörst du den ruf des falken,

den gesang der nachtigall,

das zirpen der grillen,

die musik der natur durchwebt

arg- und ahnungslos die luft.

zerborstene häuser, straßen, brücken, wege,

dächer und brunnen, ruinen und einschusslöcher

wo längst wieder oder immer noch wohnung ist,

zaudert der fuß das offene feld zu durchspringen,

barst nicht erst gestern die mine, so nah...

...und im unwirtlichen, zerklüfteten land,

in den talfurchen, den bergmassiven,

unter dem geröll der halden ruht gold, silber, bauxit,

wolfram, uran, zink, kupfer, mangan, öl und gas...

...und irgendwo im ledersessel sitzend

schieben in trilateralen runden

die global vernetzten,

multipolar etablierten gamelords

ihre bauern über das spielfeld

und der zeiger der uhr klickt weiter,

und einer sagt leise:

„bald wird das fell des bären geteilt!“
.
.
.

VOR MEINEM FENSTER


.


am nest der elstern

schnäbelt ein turmfalkenpaar

groß mein erstaunen


Dienstag, 6. April 2010

DER SCHÖNSTE AUGENBLICK


.
.
.
.
im brautjungfernkleid - durchscheinend, zartestes grün - zeigt scheu sich der wald

.
.
.
.
...es ist schon einige jahre her, dass ich dieses kleine
h a i k u schrieb, aber gerade heute beim waldspaziergang
fiel es mir wieder ein, und es war mir, als hätte ich es aufs neue
genauso aufgeschrieben wie damals....


...der link weist auf die frühlingsfotos vom vergangenen jahr...
...april 2009...










aus lichter höhe

rauscht der eisige sturzbach

frühling im schlepptau







Donnerstag, 1. April 2010

stimmungsbekenntnis






bitternis lastet

vorurteile verdunkeln

des frühlings ahnung