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DIESES BLOG WIRD ARCHIVIERT vom DEUTSCHEN LITERATUR ARCHIV MARBACH

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Donnerstag, 31. Mai 2012

MALICIOUS GOSSIP - ÜBLE NACHREDE

...on malicious gossip by GEORGE ELIOT 1819 - 1880


gossip is a sort of smoke that comes from the dirty tobacco-pipes of those who diffuse it: it proves nothing but the bad taste of the smoker...


from: Daniel Deronda (novel 1874 - 06, her last opus)
..........................................

MEINE WORTE DAZU:


M A L I C I O U S    G O S S I P 



malicious gossip comes

like poisonous arrows

whooshing by the dozen

piercing my conscience

comes in gusts of venomous

spittle searing soft tissues…

were there mirrors to bundle

the lot - to fire it back,

spit the attacking rays and

slime right back to the sender…



why do I seem so upset,

why do I care anyway?

how empty must they be

who try to fill their precious moments

with fastidious scoffing, sneering, jeering –

the back hardly turned…

I just loathe to lose time –

I just loathe to get my hem dirty

wading through a mud-like stock

of libel and slander -



integrity has always been the admired objective

why should I weathered and marked by rough tides

not just stand up like a beautiful Amazon

armoured with cautious pride in my eyes

and go against precarious prejudice.

once in a while once in a while or so…

but I know one way or other

it will be me again who stumbles

stumbles self-consciously over the edge

carefully trying to catch my frayed intentions

while falling – and while the armour still

seems to protect me I feel its harsh plates

dig deep into my skin and my flesh

reminding me of the way it is, always has been:

social life has its planes with sharply honed blades

abrasing like a milling machine whatever it spurns

leaving behind barely recognizable

disfigured and marred: the victim –

aliquid semper haeret ...








...weil es mir unendlich wichtig ist, derzeit auf der haut brennt,
und ich es auch anderen, die es brauchen, schenken möchte....
by gabriele brunsch 2009

Donnerstag, 24. Mai 2012

...das un-gedicht von der unmöglichkeit...


 .
 
 
...was muss ich alles erleben!
ach, könnt ich mit einer spitzen schere
die grauen gedanken wie wertlose tücher
ratsch! in der mitte durchschneiden,
die fetzen zum putzen verwenden
und im glanz der frischen sauberkeit
in meinen tag tanzen...
ach, könnt ich’s doch, könnt ich’s...




parallel schrieb Miroslav Dusanic:


…was muss ich alles erleben!

immer mehr verstricke ich mich
in die lyrikwelt
und in den worten halt suchend
verliere ich die wahren freunde
die deutschsprechenden
die muttersprachesprechenden
die anderssprechenden

und immer mehr plagen mich
die grauen gedanken…

Miroslav B. Dušanić



 .

Mittwoch, 23. Mai 2012

.
 
schlussgesang

schrei nicht so,
ich weiß um die endlichkeit meiner reise,
nicht musst du mir erklären,
dass der ausgang im staub endet,
im staub und als staub, ach,
schrei nicht so,
ich weiß es, drum will ich
den pfad ölig-nass glätten,
dass er den himmel spiegelt
und mein letzter schritt
vielleicht einem gleiten gleicht
lichtumspielt... von hier nach da....
 
 
 
.
 

Dienstag, 22. Mai 2012

Adultera - wortspiele - gedankenspiele I

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ADULTERA


die sinne schärfend 
 
steig ich aus dem heißen fluss der nacht
 
wie eine kranke ein in meines tages rettungs-boot
 
im haar die zweige, blätter, und den tang
 
geheimer, wild-durchlebter stunden,
 
will fliehen, fliegen, atemlos zum ufer hin,
 
mich treideln an des morgenlichtes strang
 
und spüre, ich bin angebunden...
 
so hastig pocht das blut mir in den adern drin.
 
dem fluss entkommen, steh ich bang,
 
vor mir der weg, die sanfte gabelung:
 
nehm ich die reue jetzt, nehm ich die scham?
 
ich wähl den trampelpfad, geh dort entlang
 
quäl mich durch ein gestrüpp aus trotz und wut,
 
das klärt mir wieder den verstand
 
lässt wachsen, meinen über-mut.
 
ich stecke unkrautblüten mir dazu ins haar,
 
und rufe laut: „wie wunderbar!“





Samstag, 12. Mai 2012

I C H

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an manchen tagen bin ich eine melodie
die hebt sich, schwingt vom braun ins lichte blau,
den engeln nahe, vogel-gleich schwebt sie
und will noch weiter, höher schweben...
als gleite sie aus mir heraus,
weit ab in ferne, andre leben.

was soll sie dort, 
so frag ich mich,
und hole sie zurück.
beglücke deine kleine welt, im hier und jetzt,
und mach dich nicht verrückt...

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l i e b e LIEBE l i e b e

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geliebtes du
kein haltepunkt
 
verliebtes ich
endlos verloren
 
dein lieben
nicht spiegelgleich
 
ich suche
du findest
 
du suchst nicht
finde ich?
.

zum tod eines geliebten

.
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er war besonders, sagt sie,
gleich einem stern, der hell erstrahlt.
die lippen schmerzhaft ungestillt,
spürt sie das blut, das pocht, und schwillt
im ohr ein sausen, ein orkan
der atem hastig, scham-gehetzt...
 so jung, denkt sie, so kurz gelebt,
liegt er in kalter erde jetzt. 

schweig still, schweig still!
spürst, was dich streift, 
ein engel schwebt,
und flüstert leis: 
so gib doch ruh,
und lausch hinaus, und hör mir zu...
ich zittre mit dem lauen wind
frühlinglich im zarten grün,
blumendüfte führ ich zu dir hin,
geh in dich - öffne deinen sinn,
weil ich in allen dingen bin...
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Dienstag, 8. Mai 2012


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du bist ein prinz, ein zeitlos lichtes wesen, 

durchlebst die see, in sturmzerfetzter dunkler zeit,

von spiegel-glänzend laub dein kleid

durch dich kann ich genesen.

du bist der  h o f f n u n g s s c h i m m e r, 

der unerschrocken heftig immer

sich aus erinnerungen perlend neu gebiert

wenn schmerz kommt, leiden wieder lastet,

sich strahlend hell nach oben tastet

und niemals sich ins niemals-nicht verliert...

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Montag, 7. Mai 2012

läppisch klein


läppisch klein

mein handgepäck, das ist mein buch, 
das „blau“-licht meiner anhang-stunden,
und geht die welt um mich zu bruch, 
hab ich mein paradies gefunden.

gelegentlich geh ich darin verloren 
es wachsen berge, meere, grüne auen,
im labyrinth der anderswelten,
kann träumen ich und lauschen, schauen...

in hungersümpfen, rauen klüften, 
öffnen sich immer neue pforten,
im taumel ungeahnter düfte
sauge ich lustvoll an den worten

im frischen blau von kühlen lüften
dreht sich die welt und wendet sich.
ich raste gern an neuen orten,
denn ich find immer wieder mich... 

2012gabriele brunsch

Freitag, 4. Mai 2012

GÄNSEBLÜMCHEN - LIEBESZAUBER


GÄNSEBLÜMCHEN - SAG MIR FEIN...
wird er mein liebster, liebster sein?


die zarten blütenblätter fächeln sanft zu boden
im tonfall einer monotonen melodei,
„er liebt mich“ ist der erste schlag,
„er liebt mich nicht“ – ist zwei...
 
als würden wolken ihren sinn verdüstern
sieht sie das ende paarig nahen!
zerrupft das blümchen, welche qual!
 
oh-mann, ich hätt auch würfeln können,
grad-ungrad...liebe oder nicht...fatal!
 
in ihrem mund ist noch ein gänseblümchen,
mit vielen wolkenweißen aufgereihten fäden.
verzeihen, nein, ich forder dich heraus, schicksal
jetzt mach ich’s andersrum...
„er liebt mich nicht“ „er liebt mich doch“ 
ganz langsam zupf ich ... schau mer mal...


fwg-bb

Dienstag, 1. Mai 2012

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ein liebes-trank entfacht ein höllenfeuer
wenn seele-köper-harmonien uneins
 flüchten
denn zuversicht und hoffnung wiegen teuer
wo süchte toben, eitelkeiten stechen,
und zwang und nötigung die bande brechen.

.

fwg-ak

Graffiti

GRAFFITI

ich hasse diese öden leeren ausgelebten wände,
an häusern, tunneln, bröckelnden fassaden,

...ich wohne mittendrin und wollte sterben...

ich hasse diese öden leeren ausgelebten wesen,
die in den hinterhöfen hinter fahlen mauern leben,

...ich wohne mittendrin und will nicht sterben...

ist rot ihr herz, so schlägt es monoton im blassen takt
jahrausjahrein – ihr inneres ist wie die mauern nackt,

...ich wohne mittendrin und werde leben...

wer macht die fehlerhafte welt so willenlos,
dass sie sich einlässt auf das kahle, kalte blasse?

...ich wohne mittendrin und lebe...

ist nicht die haut des körpers atemschicht,
ist die haut tot, dann lebt der körper nicht.

...ich wohne mittendrin und lebe, lebe...

will gott sein, kreateur zum trost der augen,
als spurenleger -licht in seele- will ich taugen,

...ich wohne mittendrin und lebe, lebe, lebe...

mit farben lösche ich das farbenelend aus
ich spraye wortgeflecht und bild auf jedes haus.

...ich wohne mittendrin und lebe, lebe, lebe...
 
 fwg-bb-2012