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Mittwoch, 27. Februar 2013

licht am ende des tunnels

...beim eintreten in den tunnel ist es hell
und wir können unserem schatten folgen,
bis tief hinein, bis er abnimmt,
bis die schwärze dann ihn und uns selbst auffrisst.
nur gut, wenn dann das ende des tunnels,
mit seinem licht schon wieder sichtbar ist
und dein schatten
jetzt hinter dir zu wachsen beginnt.
wendest du dich jetzt um,
siehst du licht auf beiden seiten. 


du könntest auch umkehren, jetzt,
hoffnung auf beiden seiten... 


im leben ist die umkehr nicht möglich,
da gibt es nur ein weiter,
und wenn dann das licht am ende nicht aufflackert,
weil die nacht schon heraufdämmert,
dann, ja, dann, wird es mit der hoffnung
auch nicht so weit her sein.
oh, dann kommt die verbitterung
und die aussichtslosigkeit
und die angst, möglicherweise.


und die göttliche kraft und der mut,
wem es gelingt, die dann noch herbeizuspüren,
der ist ohnehin 

selbst durch den düstersten tunnel
nicht klein zu kriegen...

Montag, 25. Februar 2013

Hinzugedicht zu meinem "Mir fehlen die Worte" von Bernhard Albrecht


Lauschendes Fragezeichen


Still schwingen sie sich hinaus in den Umkreis,
koboldisch verschmitzt lächelnd;
die Arme an den Enden bizarr verknotet,
komisch verzerrt und doch ...
zum leisen Lachen verleitend ihr Ausdruck.


So stehst Du, Geist der Platane,
wie herausgefallen aus einer anderen Welt da,
ein still lauschend Fragezeichen. -
Amüsierst Du Dich über meine
ausweglosen inneren Verschränkungen?


Fast scheu erheben sich aus Deinen Köpfen
vereinzelte Zweige hinein in den Licht-Umkreis,
lauschen wie in weite Fernen
dem Wind, der ihre Spitzen erzittern lässt,
umfassen leise erahnend sich gebärendes Licht.


Nicht lange mehr und Du trägst in Deiner Krone
einen Blütenkelch voll paradiesischer Unschuld,
vergessen lassend den Frost der eigenen Seele,
die Unbill des Unmöglichen.


Du Frühlingsbote in frostiger Verkleidung,
Bringer Du, in kalter Winternacht gereifter, erneuter Fülle.

© Bernhard Albrecht, 25.02.2013
Mit einem herzlichen Gruss, Dir liebe Gabriele, zugeeignet.

http://www.wege-der-befreiung.blogspot.de

Sonntag, 24. Februar 2013

mir fehlen die worte



mir fehlen die worte, 

so gerne würde ich schreiben, 

was mich bewegte, 

als ich die eiseskälte in meine lungen holte

und meine augen geblendet waren 

vom tausendfachen funkeln im schnee, 

als die morgensonne den nebel durchbrach

und ich die welt so neu wahrnahm, 

diese stille stunde,

in der ich allein über die felder lief,

fernab, nur von rehen überrascht,

die ins unterholz flüchteten...

mir fehlen die worte,

mir fehlt die innere stimme,

die zu mir spricht, 

ich spür noch das gleisen,

ich spür noch das glück,

ich spür noch das glänzen, 

doch es wird kein gedicht... 


mir fehlen die worte,

weil ich mich zugewortet fühle, 

in worten zu ersticken drohe,

drum fehlen sie mir,

wage ich nicht eines anzufassen, 

es zu nehmen, dieses eine, 

das den zustand beschreiben könnte, 

dieses eine kleine wort, oder jenes, 

vielleicht eines von den hellen, 

denen, die klingen, wenn man sie schreibt, 

die klingen, wenn man sie sagt,

oder schimmern,

oder ein echo haben, 

und schwingen...

ich kann es nicht, 

es ist, als hielte mich 

unsichre angst in ihrem griff, 

hielte mich dort an der kehle,

wo luft und wortform 

zu klang werden

als ging mir der atem verloren,

als ging mir der wortwert verloren, 

als drückte ich, wenn ich es wage,

das kleine wort tot...



ausgesetzt der schmerzlichen 

verelendung von worten 

diesen hilflosen,

grausam ausgebeuteten miniaturen.



ich werde mich zurückziehen

aus dem schlachtfeld 

der zeilen und phrasen,

aus der achtlosen verwortung

der ich ausgeliefert bin,

als träte ich stündlich auf

minen,

die in mir implodieren

und immer implodiert ein teil von mir mit...


nur in der stille, 

in meiner stille, 

der wortlosen stille, 

der wortleeren stille,

wird es mir gelingen,

meine worte gesunden zu lassen.