alle gedichte, fotos, bilder und texte auf diesem blog sind von gabriele brunsch / LadyArt erstellt, andere autoren sind besonders genannt. nicht nur das gesetzliche,auch das aus moralischen gründen zu respektierende urheberrecht gilt hier – obgleich nur der zufall das vergehen aufdecken könnte,aber ist die welt nicht voller zufälle -

Copyright for all POEMS, TEXTS, PHOTOS and PAINTINGS published here is reserved to © Gabriele Brunsch

DIESES BLOG WIRD ARCHIVIERT vom DEUTSCHEN LITERATUR ARCHIV MARBACH

DIESES BLOG WIRD ARCHIVIERT vom DEUTSCHEN LITERATUR  ARCHIV  MARBACH
Deutsches LiteraturArchiv Marbach

Follower

Dienstag, 3. Juni 2014

PAUSE

 PAUSE

Nein, wir verlieren nicht
die Notwendigkeit etwas zu sagen!
Wir machen nur eine Pause!
Wir verspüren gerade keine Lust
uns in die Menge zu werfen.

Ach, wie schön ist der Rückzug
in die Bibliothek, dorthin,
wo die Schätze stehen,
die lang vernachlässigten,
diejenigen, von denen wir
Morgentau und Sphärenmusik schöpfen konnten,
die uns Hilfe und Nahrung,
Licht und Schatten
gleichzeitig waren,
die niemals still waren,
die uns lockten und verführten,
die uns dorthin entführten,
wo die Fantasie spazierte,
lang, lang bevor uns die Welt regierte,
regierte, regierte, regierte,
malträtierte, zerschmetterte, zerschlug,
uns unsre zarten Bänder aus den Banden schnitt,
hier wo ich litt... ich litt...

Wir sind der Wachmann
unserer eignen kläglich hergezerrten Zeit.
Lass andre rasseln, lass sie lärmen.
Nichts geht ein Stückchen, ach,
nichts geht ein Stückchen weit.

Sind sie nicht gnädig
diese endlos schönen Stunden,
in denen wir ein Wort,
ein kleines Wort gefunden,
das unsre kleine Welt beschreibt.

So wen’ge Worte wiegen, haben Wert.
Die Pause hat der Himmel uns geschickt,
die Wörter stehen grade, unversehrt,
wohin auch immer unser Auge blickt,
sie stehen da, die Wörter, unverrückt.

Und wenn die Zeit
sich an der Zeiten Wende machte,
(verzeih mir Freund, ich weiß, der Reim er klemmt),
doch leider, als das Knirschen heftig krachte,
hätt ich am Tiefpunkt einfach nur gelacht,
ich hielte inne, wär nichts als verzückt,
dein Lächeln träfe,
träfe nur mein blasses Wesen,
wie schön, uns ist ein Coup geglückt!
Verbunden ist sie, ist die schöne Zeit,
(auch wenn's jetzt kitschig wird,
sollt Ihr es lesen)
im Hier und Jetzt und mit der Ewigkeit.

© by Gabriele Brunsch

3 Kommentare:

  1. Liebe Gabriele,

    ich möchte dir hier an dieser Stelle noch einmal sagen, wie sehr du mir aus dem Herzen sprichst - so wunderbar beschrieben.

    Danke
    Eva

    AntwortenLöschen
  2. Liebe EVA,

    ich danke dir sehr und freue mich, dass dich mein Gedicht zur Pause anspricht. Immer wieder überkommt es mich, und weil ich wieder das gleiche Gedicht schreiben könnte, nehme ich doch gleich das alte wieder her ...
    Alles Liebe dir

    Gabriele

    AntwortenLöschen