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Dienstag, 8. Dezember 2009

A p h o r i s t i s c h e s von P E T R O S (und vieles mehr - und... lesenswert!)

Petros schrieb folgenden A P H O R I S M U S :

.
Das Bild, das ich sehe, ist das Bild, das ich male; denn
das Bild, das ich male, ist das Bild, das ich sehe.


Meine Gedanken dazu:

in der tat, etwas anderes wird uns auch nicht gelingen…


“malen lernen ist sehen lernen” bzw. “was du nicht erkennst, kannst du nicht beschreiben/malen/zeichnen”

ich denke, das kann man sowohl auf unsere lyrik als auch auf die darstellende kunst anwenden.

wunderbar ist, dass, obgleich seit homer (ppt) die menschen schreiben und beschreiben, dichten und erdichten, es doch in jeder generation immer wieder künstler gibt, die dazu bestimmt sind, die welt sprachlich neu zu definieren.

faszinierend…


(so ganz am Rande kommt mir die Sprachlosigkeit und Leseabgeneigtheit unserer Jugend in den Sinn - und das Wehklagen und die Angst darüber, dass ihnen allen die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben verloren gehen könnte: Du arme Welt!

Doch, ich bin in meiner Kindheit in vielen Wohnungen gewesen, in vielen Kinderstuben und vielen unterschiedlichen Häusern. Ich sah sehr viele reich ausgestaltete Räumlichkeiten, Bücher allerdings (außer Atlas, Blumenratgeber und Brockhaus im Meter) waren darin kaum zu finden, ich sah schlichte, karge Wohnungen in denen Bücher Teil der Behaglichkeit waren. Während meiner etwas wirren Schulzeit - mehrmalige Schulwechsel inbegriffen - war das Lesenmüssen für die meisten Schüler eine elendig mühevolle Aufgabe, deren man sich gerne dadurch entledigte, dass man vor den Stunden andere Schüler (z.B. mich) ausfragte, was denn im Text wichtiges versteckt sei. Der Genuss am Lesen, diese Freude, die sich, je nach Text bis in einen emotionalen Lustzustand hinein steigern konnte, dieses Be-Greifen von gelesenen Worten, diese Gier sie immer wieder von Neuem hervorholen zu wollen, um diesen Kick des ersten Mals erneut erleben zu können (und bei guten Texten riss dieser Genuss auch nicht ab!), das spürte ich sehr jung, ließ sich nur sehr selten mit anderen Menschen teilen. Ja, im Gegenteil, ich stand oft sehr einsam da, wenn ich mich mitteilen wollte, bzw. wenn ich die Lese-Gespür-Erfahrung eines "Mit-Lesers" erfahren wollte.

Dies bringt mich dazu folgende Gedankenkette weiter zu winden:

Ist es wirklich wahr, dass die Kinder früher mehr lasen als heute? Ich meine damals, bevor der Fernsehapparat Einzug ins Wohnzimmer hielt. Ich bezweifle es. Angesichts der Umkehrung von Absolventenzahlen in den unterschiedlichen Schulzweigen beschleicht mich der Verdacht, dass die Erwartenshaltung an die Bildungsbereitschaft der Menschen im Allgemeinen gestiegen ist, aber die Fähigkeit und die Lust sich bilden zu lassen, oder sich bilden zu k ö n n e n, sind mit dem schulischen Angebot nicht gestiegen. Oder anders - ist die Tatsache, dass alle Schüler die Möglichkeit haben weiterführende Schulen mit anschließendem Hochschulstudium zu besuchen auch direkt Beweis für ihr ureigenstes Bildungsinteresse?

Denken Sie an Ihre Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel, denken Sie an die Verwandten Ihrer Freunde, Arbeitskollegen ...

Wie hoch ist der Stellenwert eines Lesevergnügens in den unterschiedlichen Familien?

...schon der Lesetisch in verschiedenen Arztpraxen könnte Anstoß für tieferes Grübeln sein...

...wenn nicht aber eher zu unbändiger, erkenntnisreicher Heiterkeit!)



1 Kommentar:

  1. Ich freue mich, Gabriele, dass meine Gedanken für dich so anregend sein durften!
    Gruß
    Petros

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