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Samstag, 29. Oktober 2011

SKATER im PARK - Skatertreffen

.


Der Tag hell und kalt.
Die Straßen verwaist, trotzdem
ein Treffen am Park.

Nabelfrei im Shirt
gibt sich das Mädchen ganz cool.
Ihr Lächeln fröstelt.

Auf dem Stein sitzend
den Stecker im Ohr, lauscht sie
dem neuesten Sound.

Die Jungs im Sakko
fahren herum, ein Skateboard
lehnt an der Mauer.

Sie sind vereinzelt,
fahren und lauschen vertieft,
den iPod am Hals.

Vom Geländer rauscht
waghalsig balancierend
ein Skater mit Brett.

Niemand schaut rüber,
der Künstler fliegt durch die Luft,
schwebend und landet.

Er saust aus dem Nichts
weiter über die Treppe,
fliegt wie ein Vogel.

Das Kunststück vorbei,
gleitet er elegant hin,
zum wartenden Trupp.

Es nieselt nun leicht,
noch kälter weht Wind daher.
Das Bushäuschen schützt.

Sie steht langsam auf,
besinnt sich, geht gelassen
dort zum Unterstand.

Sie schwingt die Hüften,
teilnahmslos setzt sie sich hin,
hört weiter Musik.

Sind sie Komparsen
in einer schweigenden Welt,
ein jeder für sich?

Jetzt rauschen sie los,
zischen durch beißenden Wind,
Skater im Eislicht.

Wie wilde Tänzer,
im klassischen Raster der
Choreographie.

Sie sitzt ganz ruhig,
folgt aus den Augenwinkeln
der Demonstration.

Seltsames Werben
in eisiger Kälte. Blick
in Isolation.

Der Regen wird stark.
Sie nimmt ihr Board von der Wand,
sie winkt und springt auf.

Die Haare klatschnass,
ihre Arme wie Schwingen.
Figur aus Metall.

Ihr rechter Fuß treibt
gegen eine Wellenwand,
das Brett ihr Nachen.

Sie gleitet davon,
Amazone im Kampfdress,
vom Regen verschluckt.

Die Kohorte folgt.
Nur das Zischen der Skateboards
auf schwarzem Asphalt.

Ganz leer ist der Ort,
nur Regen und Wind, eisig,
das Rauschen verklingt.



.

2008

im Schema 5/7/5  eine mich faszinierende Versform

7 Kommentare:

  1. Das ist einfach grandios, gelesen, wäre es mir gar nicht aufgefallen, denn wie gebannt lausche ich der geschichte ... doch beim visuellen textkontakt, rasch bemerkt und beeindruckt das 5.7.5 registiert ...

    umwerfend gut - beides!

    gute nacht liebe gabriele,

    isabella

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  2. Eine wie eingefrorene Szene, die in der Zukunft Geschichte zeigen kann. Ich bin fasziniert!

    Liebe Grüße
    Helmut

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  3. ..das freut mich sehr, lieber helmut, dass du meine szene so einschätzt... mir ist es auch so, als sei sie irgendwie in ihrer erfrorenen sprachlosigkeit ein bild unseres zeitgeists...

    liebe grüße
    gabriele

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  4. Anonym30/11/11

    5/7/5 gefällt mir gut.

    Nach jedem Dreizeiler ...
    ausruhen ... Zeit zum Atmen ...

    und doch eine ganze Geschichte, karg, entkleidet von Überflüssigem...
    als säße man im Theater ...

    gut!

    Liebe Grüße
    Barbara

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  5. ...ich bedanke mich für deine worte und gedanken, wiebe barbara... ja, es ist eine geschichte...eine, die ein wenig frösteln macht, hoffe ich...

    schön, dass du hier warst, und dass ich dich berühren konnte....

    gabriele

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  6. ...liebe veredit, ach, sollte ich dir nicht geantwortet haben? unverzeihlich.... ich danke dir sehr für deine worte. ich freue mich so von dir zu lesen... und dass dir mein gedicht gefällt, dass es dich anspricht, das beglückt mich!!!

    umarmung
    gabriele

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  7. Gabriele,
    sehr gut dieses textes !....

    lassen eine Umarmung, mit den Stimmen einer großen neuen Jahr
    greetings
    Denise

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