Bei der Durchforstung meiner Dateien fand ich dieses Gedicht von 2008
Jahreszeitenliebe und Promiskuität
Er wechselt seine Liebe wie die Jahreszeiten,
die Glut verfängt sich wild im Duft der Schönen, einen,
dann gleitet sie auf diese und auf jene
will emsig mit der Vierten sich vereinen.
*
Der wilde Herbst erstrebt die Ruhe,
Die reiche Fülle wärmt die Stunden ihm, die kalten,
den Frühling schmückt die reife Schöne,
die Hitze will ein kühles Wesen halten.
*
Sich einzig nur geliebt, verehrt zu wissen,
schmachtend verströmt sich ihm ein jedes süße Kind.
Auch diese strahlt im Glanze seiner Augen,
spürt nicht die Eile und ist seltsam blind.
*
Verstrickt im Rausche der Verschwendung
sucht er den neuen Kick, nur noch dies eine Mal,
sein Vorsatz bleibt auch jetzt Verblendung,
Gewohnheit wird ihm bald zur Qual.
*
Nach Jahr und Tag, hat er sie alle durch,
ist leergepumpt und müde, gleichsam satt ermattet,
sein Sehnen reichlich abgestumpft,
von Langeweile weidlich überschattet.
*
Und um sich dann der Leere zu erwehren,
beginnt er schnell die Frauen, alle Schönen, zu verachten,
belächelt echte Liebe überheblich,
verhöhnt das allgemeine Schmachten.
*
So flieht er hin zu Inhalten des Geistes,
die findet er bei Politik, Physik, Philosophie und Kunst,
erstrebt Bewusstsein und Erkenntnis,
weitab von körperlichem Dunst.
*
Im Wandel der Begehrlichkeiten,
sieht er sich reich beschenkt, er ist ein reifer Greis,
ein wirklich wahrer, weiser Kenner,
mit Durchblick und der alles weiß.
*
Sieht er die Paare mit vereintem Schritt,
sonntäglich ihre Kreise ziehn im Jahreszeitentakt,
gibt er sich weisen Aphorismen hin,
doch tief im Innern ist er nackt.
*
*
2008 © Gabriele Brunsch
*
Danke noch einmal Paul Spinger
für seine Inspiration zu diesem Gedicht
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Der wilde Herbst erstrebt die Ruhe,
Die reiche Fülle wärmt die Stunden ihm, die kalten,
den Frühling schmückt die reife Schöne,
die Hitze will ein kühles Wesen halten.
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Sich einzig nur geliebt, verehrt zu wissen,
schmachtend verströmt sich ihm ein jedes süße Kind.
Auch diese strahlt im Glanze seiner Augen,
spürt nicht die Eile und ist seltsam blind.
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Verstrickt im Rausche der Verschwendung
sucht er den neuen Kick, nur noch dies eine Mal,
sein Vorsatz bleibt auch jetzt Verblendung,
Gewohnheit wird ihm bald zur Qual.
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Nach Jahr und Tag, hat er sie alle durch,
ist leergepumpt und müde, gleichsam satt ermattet,
sein Sehnen reichlich abgestumpft,
von Langeweile weidlich überschattet.
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Und um sich dann der Leere zu erwehren,
beginnt er schnell die Frauen, alle Schönen, zu verachten,
belächelt echte Liebe überheblich,
verhöhnt das allgemeine Schmachten.
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So flieht er hin zu Inhalten des Geistes,
die findet er bei Politik, Physik, Philosophie und Kunst,
erstrebt Bewusstsein und Erkenntnis,
weitab von körperlichem Dunst.
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Im Wandel der Begehrlichkeiten,
sieht er sich reich beschenkt, er ist ein reifer Greis,
ein wirklich wahrer, weiser Kenner,
mit Durchblick und der alles weiß.
*
Sieht er die Paare mit vereintem Schritt,
sonntäglich ihre Kreise ziehn im Jahreszeitentakt,
gibt er sich weisen Aphorismen hin,
doch tief im Innern ist er nackt.
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2008 © Gabriele Brunsch
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