...das ist, was ist...
wir sind getäuscht, 
und kotzen Zweifel, 
und, ach so schlimm 
ist uns der Schmerz 
an der Erkenntnis dieses Lebens, 
weil's so ist, wie's ist...
Und trotzdem, gut ist's, 
dass es so ist, dass, 
wer auch immer es war, 
uns ein anderes "Weltbild"
vorgegaukelt... 
ihnen verzeih ich ganz, 
denn sie wünschten mir, 
das meine wäre anders 
als das ihre, 
sie taten ihr Bestes um
mich glauben zu machen 
die Welt, sie wäre gut, 
im eigentlichen Sinn, 
ohne Fehl, makellos, wunderbar, 
da seien nur so ein paar Stolpersteine, 
die auf ihrem Weg lagen, 
dem historischen Ablauf 
des Weltgeschehens geschuldet, 
denn, wenn das nicht gewesen wäre, 
dann wäre doch alles 
anders – vielleicht gut – 
vielleicht sogar wunderbar gewesen, 
nicht wahr?
Nun jammern wir rum, 
am Rande der Erkenntnis, 
dass unsere Lebenssaumspitzen 
im Dreck zerfleddern 
und es ist uns so schlimm...
Das ist das Elend, 
von dem sie alle wussten, 
doch sie versuchten 
es mit ihrem Wünschen 
hinauszuzögern, 
sie hoben uns hinweg, 
für kurze Zeit,
hinweg über alles Elend,
mit ihrem Hoffen...
Ich liebe sie dafür, 
denn damals war für mich 
die Welt so rein und schön, 
ein Land aus wahr und gut... 
ein Land aus Keim und Frucht 
und Wasser und Licht... 
Drum liebe ich sie dafür, 
dass sie mich glauben machten, 
für eine so kurze Zeit, dass alles so sei...
Mal anders gedacht: 
Hätten sie mich nicht
in diese warme Seligkeit gebettet, 
für diese kurze Zeit, 
dann wäre ich wirklich betrogen,
hätte die Täuschung 
vielleicht nicht als 
Täuschung gesehen, 
sondern wäre 
im Dreck gelaufen, 
als wäre es ein Teil von mir, 
hätte die Lügen am Leib getragen, 
wie bunte Fetzen,
mich mit ihnen geschmückt,
ohne den Unterschied zu kennen,
hätte von Reinheit nichts gewusst,
vielleicht, 
nichts von Hoffnung und... 
neuerlicher Erneuerung...
So zehre ich 
in all meiner Verzweiflung, 
in all meinem Bangen, 
in all meinem Begehren 
nach Formulierungen 
für den Schmerz
der Erkenntnis,
die Wut und den Frust,
noch immer vom 
seligen Bett
ihrer guten Wünsche...
2008 © ALLE RECHTE BEI GABRIELE BRUNSCH
alle  gedichte, fotos, bilder und texte auf diesem blog sind von gabriele  brunsch / LadyArt erstellt, andere autoren sind  besonders genannt.  nicht nur das gesetzliche,auch das aus moralischen gründen zu  respektierende urheberrecht gilt hier – obgleich nur der  zufall das  vergehen aufdecken könnte,aber ist die welt nicht voller zufälle - 
 
 
 
 
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen