.
Der Tag hell und kalt.
Die Straßen verwaist, trotzdem
ein Treffen am Park.
Nabelfrei im Shirt
gibt sich das Mädchen ganz cool.
Ihr Lächeln fröstelt.
Auf dem Stein sitzend
den Stecker im Ohr, lauscht sie
dem neuesten Sound.
Die Jungs im Sakko
fahren herum, ein Skateboard
lehnt an der Mauer.
Sie sind vereinzelt,
fahren und lauschen vertieft,
den iPod am Hals.
Vom Geländer rauscht
waghalsig balancierend
ein Skater mit Brett.
Niemand schaut rüber,
der Künstler fliegt durch die Luft,
schwebend und landet.
Er saust aus dem Nichts
weiter über die Treppe,
fliegt wie ein Vogel.
Das Kunststück vorbei,
gleitet er elegant hin,
zum wartenden Trupp.
Es nieselt nun leicht,
noch kälter weht Wind daher.
Das Bushäuschen schützt.
Sie steht langsam auf,
besinnt sich, geht gelassen
dort zum Unterstand.
Sie schwingt die Hüften,
teilnahmslos setzt sie sich hin,
hört weiter Musik.
Sind sie Komparsen
in einer schweigenden Welt,
ein jeder für sich?
Jetzt rauschen sie los,
zischen durch beißenden Wind,
Skater im Eislicht.
Wie wilde Tänzer,
im klassischen Raster der
Choreographie.
Sie sitzt ganz ruhig,
folgt aus den Augenwinkeln
der Demonstration.
Seltsames Werben
in eisiger Kälte. Blick
in Isolation.
Der Regen wird stark.
Sie nimmt ihr Board von der Wand,
sie winkt und springt auf.
Die Haare klatschnass,
ihre Arme wie Schwingen.
Figur aus Metall.
Ihr rechter Fuß treibt
gegen eine Wellenwand,
das Brett ihr Nachen.
Sie gleitet davon,
Amazone im Kampfdress,
vom Regen verschluckt.
Die Kohorte folgt.
Nur das Zischen der Skateboards
auf schwarzem Asphalt.
Ganz leer ist der Ort,
nur Regen und Wind, eisig,
das Rauschen verklingt.
.
2008
im Schema 5/7/5 eine mich faszinierende Versform
alle gedichte, fotos, bilder und texte auf diesem blog sind von gabriele brunsch / LadyArt erstellt, andere autoren sind besonders genannt. nicht nur das gesetzliche,auch das aus moralischen gründen zu respektierende urheberrecht gilt hier – obgleich nur der zufall das vergehen aufdecken könnte,aber ist die welt nicht voller zufälle -
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Samstag, 29. Oktober 2011
Mittwoch, 26. Oktober 2011
SKATER im PARK
.
...durch zufall habe ich mein gedicht "skater im park" in einem modeblog gefunden. auch wenn die form aufgelöst ist, das schema 5/7/5 nicht mehr sichtbar ist, freut es mich natürlich ungemein, dass diese wunderschöne seite mit meinem - wie ich hoffte - sehr modernen gedicht - aufgelockert/untermalt/bedacht wurde. trifft es doch dort möglicherweise genau die leser, die ich im sinn hatte, als ich es schrieb.
http://nadjamarabrvar.blogspot.com/2011/08/der-tag-hell-und-kalt-die-straen.html
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...durch zufall habe ich mein gedicht "skater im park" in einem modeblog gefunden. auch wenn die form aufgelöst ist, das schema 5/7/5 nicht mehr sichtbar ist, freut es mich natürlich ungemein, dass diese wunderschöne seite mit meinem - wie ich hoffte - sehr modernen gedicht - aufgelockert/untermalt/bedacht wurde. trifft es doch dort möglicherweise genau die leser, die ich im sinn hatte, als ich es schrieb.
http://nadjamarabrvar.blogspot.com/2011/08/der-tag-hell-und-kalt-die-straen.html
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Labels:haiku, non-haiku
information mit link
Montag, 24. Oktober 2011
Kontraste
Kontraste
herbst - sonnendurchwirbelt weich und wild
du wühlst mich auf, ich wache ungestillt
mit meinen lippen schlürf ich deinen seim
aus farben - lass mich trunken sein
mich dürstet nach dem dunklen duft
von erde und verfall, verfall vergehen,
gesättigt bin ich nimmermehr,
als müsst ich hundertfach in dieser süßen luft
von todessehnsucht angefasst am rand
vom reichen jahr ermattet lässig stehen
und denken, wär das denn so schwer
dies kleine stück zu gehen?
was bleibt? ein satz vielleicht,
ein epitaph aus zahl und wort,
und efeuranken blattdurchpulst...
empfindung fühlbar ungetrübt,
die sinne klar - ein ozean, ein meer -
ist ein gewand aus lichtblau-grün,
kühl-wasser-grün-und kühl so kühl,
und körperweiche kühle haut,
im wassergrünen kühlen grün, umspült
- wie schwimmst du aus dem neer,
undine, zartes flüssiges gespinst,
unwesenhaft nicht mensch nicht fisch,
bist alles gleichsam willentlich
und schwimmst...
von sonnenlicht und glanzgeflecht,
von glitzerglanz und funkentanz,
durchspült verharrst du plötzlich eisig-kühl,
verharrst, und starrst, und starrst...
du bist so feige, ahnungsloser leib,
du kränkelst, lustbetonte note,
verweichlicht, eingedickt der mut,
schon tänzelst du, verstrickt
vertäut,
verankert und verkettet,
verzweifelt aufgeknüpft und lau die glut...
ha!!
ein riesenhafter schoß sind deine meere welt
in die der zeitgeist kotzt, ein ausgekochtes spiel,
vereinzelt stehen ratlos kleine felsenstädte,
im sonnenlicht, verzagt,
der blick geheftet, starr, der leib geschändet,
im flötenklang und trommelwirbelorchestralgewende t
stehst nackt du da,
ein stückchen zeit - du erdenteil -
im jetzt verendet
...
sei nicht vermessen,
was soll das, verendet?
die welt sie lebt und ist ne loveaffair
du hörst das klatschen hundertfacher wellen,
und hauchst beglückt: "was will ich mehr...!"
verschwendet?
© by Gabriele Brunsch
...
...so still und heimlich über nacht,
hat blogger wieder was gemacht:
die links gerichtet, eingerenkt,
sie in das raster hochgeschwenkt,
was gestern abend unversöhnlich,
>(ich nahm das ganze fast persönlich -
es kostete mich teure stunden,
das sage ich euch unumwunden,
das nervt, das ödet, ist ein mist,
der kaum zu überbieten ist)<
ist heute sittsam eingereiht,
mit neuem out-fit, neuem kleid,
nur diese zeilen strotzen müde,
von alt-gebacknem reimgefüge,
bei so viel ärger, sorry, ach,
ward's hirn mir matschig
und gab.... nach....
...
...so still und heimlich über nacht,
hat blogger wieder was gemacht:
die links gerichtet, eingerenkt,
sie in das raster hochgeschwenkt,
was gestern abend unversöhnlich,
>(ich nahm das ganze fast persönlich -
es kostete mich teure stunden,
das sage ich euch unumwunden,
das nervt, das ödet, ist ein mist,
der kaum zu überbieten ist)<
ist heute sittsam eingereiht,
mit neuem out-fit, neuem kleid,
nur diese zeilen strotzen müde,
von alt-gebacknem reimgefüge,
bei so viel ärger, sorry, ach,
ward's hirn mir matschig
und gab.... nach....
...
Sonntag, 23. Oktober 2011
Frank Baker und F.-Th. B. - ein beeindruckendes musikalisches Experiment, das mich begeistert!
(2010) OCIRAA - ELEVEN
(2010) OCIRAA - ELEVEN
VERZWEIFLUNG
und macht mit sich was es mag, ohne, dass ich darauf einen einfluss zu haben scheine... das treibt mich in die oben angesprochene verzweiflung, habe ich doch nun schon zwei stunden damit zugebracht hier eine neue - befriedigende - mich befriedigende lösung für dieses wirrwarr zu finden. ach....
Freitag, 21. Oktober 2011
Bloggerschaden
...aus einem mir nicht erfindlichen Grund hatte sich meine gesamte
Blog-Seite verschoben und durch einen falschen Klick sind leider alle meine wichtigen Formatierungen weg - verschwunden.
Das ist ein bedauerlicher Zustand. Wenn ich Zeit habe, werde ich versuchen, den
alten Blog wieder einigermaßen herzustellen...
Was ein Jammer.... vor allem "hinaus-geschmissene" Zeit!!!
Blog-Seite verschoben und durch einen falschen Klick sind leider alle meine wichtigen Formatierungen weg - verschwunden.
Das ist ein bedauerlicher Zustand. Wenn ich Zeit habe, werde ich versuchen, den
alten Blog wieder einigermaßen herzustellen...
Was ein Jammer.... vor allem "hinaus-geschmissene" Zeit!!!
Freitag, 14. Oktober 2011
Manfred Evertz Gemälde
..das ist ein unglaublich ausdrucksstarkes gemälde. die trennlinie von unten und oben, die, erstaunlicherweise den verletzten körper im unteren bereich zeigt, nach oben wieder die maske und die weiße haut am muskulösen (frauen?)körper... zerrissen der leib, die hände zu krallen im kampf gegen das untier... die schlange, die sich mächtig wehrt... wie groß sie ist... mit aller gewalt wird sie nach unten gedrückt, soll sie verborgen werden? wäre ein auftauchen eine art demaskierung? auch wenn der kampf den eigenen körper, vielleicht auch die seele verstümmelt, alles muss verborgen bleiben...
es ist das im verborgenen bis zum herausschälen der blutgefäße ausgelebte ich, das sich nicht outen darf, nicht kann, es kämpft an, die schlange, als sinnbild der verwerflichkeit, der verbotenen triebe, wird hinuntergedrückt, darf sich nicht an der oberfläche zeigen: oben ist das gesicht mit der maske, das (und das ist jetzt meine weitere interpretation) das also nach hinten schaut, eigentlich prüfend, ein wenig innehaltend = genau ins auge des betrachters. als wolle er sich vergewissern, ob wir auch nichts mitbekommen von seinem kampf im untergrund... und wie er krampfhaft die schlange nach unten drückt. ein bild, das sich endlos weiter interpretieren lässt....
Labels:haiku, non-haiku
wort und bild
Montag, 10. Oktober 2011
Gemälde von Manfred Evertz - fama - das gerücht
gemälde: Manfred Evertz 2011
________________________
.
fama – das gerücht
pellt dir die haut vom leibe
reißt dich in stücke
.
nichts ist heilig
sie geifern dir hinterher
mit feuchten lippen
.
die augen glänzen
speit ihr mund worte um wort
heraus wie gewürm
.
lüstern ihr sehen
die gier ist nicht zu stillen
bis du zerbrochen
.
wahrheit ertasten?
sie sonnen sich in der not
sind taub für den schmerz
.
komm, hör mir jetzt zu
kind, nimm dich bei deiner hand,
geh aus dem elend...
.
entziehe dich schnell,
so schnell du nur kannst, eile,
und atme langsam...
.
dann, richte dich auf,
übe den stolzesten blick,
strafe sie lügen...
.
im schönsten kleide
den kopf erhoben gehst du
gelassen lächelnd...
.
dann wirst du siegen
wenn am panzer deiner macht
ihre gier zerschellt....
.
.
Labels:haiku, non-haiku
5/7/5,
gedicht,
haiku-format,
lyrik,
wort und bild
Samstag, 8. Oktober 2011
...Ob es nicht besser wäre nach Süden aufzubrechen
...oh, könnten wir nach süden aufbrechen und dem dunkel entfliehen...
...füllt sich das herz mit toten?
dann lass mich mit dir leiden.
denn auch in meinem wiegen sie schwer,
als müsst es die wände sprengen,
als zögen sie stunde um stunde mich in das dunkel.
noch rieche ich seinen duft,
betörend jung und schön,
noch ist mir der anderen wort im ohr
und streicht mir die hand übers haar.
noch hör ich des nächsten atem so schwer,
wie er röchelt und flüstert: ich sehe das licht.
noch kreischt die ferne durchs telefon:
hör, ich weiß, ich muss sterben, und du?
du lebst weiter, ja du!
noch seh ich die freundin liegen im sarg
am frostkalten tag, elend verreckt,
weil verlassen in tief-schwarzer nacht,
als der krebs sie trieb durch die straßen
und sie fand nicht den weg...
noch hör ich das elende krächzen der nächsten,
die sagt': morgen gehe ich heim, morgen,
da stehe ich auf, morgen!
und stirbt in der nacht.
noch seh ich das lächeln des nachbarn,
der sagte humorvoll: geht’s mir nicht gut?
musste wohl erst liegen und sterben,
um dich vor mir knien zu sehen...
ich weiß, die meinen nimmt mir das leben,
nimmt mir das schicksal, die krankheit, der tod.
nimmt sie und lässt mich allein mit den stimmen,
dem lächeln, dem streicheln, dem röcheln,
dem krächzen, dem gruß, der umarmung, der letzten.
lässt mich allein, sitzen und lauschen.
...und dann spür ich das herz,
da drinnen, wie es sich weitet und schwer wird,
wie es brennt und sich wehrt.
will nicht annehmen, will nicht verstehen,
will nicht den ganz normalen gang dieser leben
um mein gezirkeltes zentrum der welt
gelassen ertragen...
wer nur hat sich das ausgedacht?
wer treibt den motor, der im zickzack
im trudelstrudel die welt torkeln lässt,
das leben verstrickt und zerhackt,
auflöst und trennt, ohne rücksicht,
ohne gnade und ohne verstand?
wer nur....
lausche ich den stimmen,
versuche ich das humorvolle lächeln des einen
mir hervorzuholen, und erfühle
die hand der anderen auf meinem haar...
und glaube inniglich dem, der sagte,
er sähe licht!
sie lasse ich wachsen, in meinem herzen,
und verschmelzen mit all meiner sehnsucht
nach dem duft des jungen, der voller vergangenheit war,
aber die ganze zukunft
so gänzlich unberührt und weit
vor sich hatte.
und ertaste das blau des himmels
hinter den wolken...
© by Gabriele Brunsch
...füllt sich das herz mit toten?
dann lass mich mit dir leiden.
denn auch in meinem wiegen sie schwer,
als müsst es die wände sprengen,
als zögen sie stunde um stunde mich in das dunkel.
noch rieche ich seinen duft,
betörend jung und schön,
noch ist mir der anderen wort im ohr
und streicht mir die hand übers haar.
noch hör ich des nächsten atem so schwer,
wie er röchelt und flüstert: ich sehe das licht.
noch kreischt die ferne durchs telefon:
hör, ich weiß, ich muss sterben, und du?
du lebst weiter, ja du!
noch seh ich die freundin liegen im sarg
am frostkalten tag, elend verreckt,
weil verlassen in tief-schwarzer nacht,
als der krebs sie trieb durch die straßen
und sie fand nicht den weg...
noch hör ich das elende krächzen der nächsten,
die sagt': morgen gehe ich heim, morgen,
da stehe ich auf, morgen!
und stirbt in der nacht.
noch seh ich das lächeln des nachbarn,
der sagte humorvoll: geht’s mir nicht gut?
musste wohl erst liegen und sterben,
um dich vor mir knien zu sehen...
ich weiß, die meinen nimmt mir das leben,
nimmt mir das schicksal, die krankheit, der tod.
nimmt sie und lässt mich allein mit den stimmen,
dem lächeln, dem streicheln, dem röcheln,
dem krächzen, dem gruß, der umarmung, der letzten.
lässt mich allein, sitzen und lauschen.
...und dann spür ich das herz,
da drinnen, wie es sich weitet und schwer wird,
wie es brennt und sich wehrt.
will nicht annehmen, will nicht verstehen,
will nicht den ganz normalen gang dieser leben
um mein gezirkeltes zentrum der welt
gelassen ertragen...
wer nur hat sich das ausgedacht?
wer treibt den motor, der im zickzack
im trudelstrudel die welt torkeln lässt,
das leben verstrickt und zerhackt,
auflöst und trennt, ohne rücksicht,
ohne gnade und ohne verstand?
wer nur....
lausche ich den stimmen,
versuche ich das humorvolle lächeln des einen
mir hervorzuholen, und erfühle
die hand der anderen auf meinem haar...
und glaube inniglich dem, der sagte,
er sähe licht!
sie lasse ich wachsen, in meinem herzen,
und verschmelzen mit all meiner sehnsucht
nach dem duft des jungen, der voller vergangenheit war,
aber die ganze zukunft
so gänzlich unberührt und weit
vor sich hatte.
und ertaste das blau des himmels
hinter den wolken...
© by Gabriele Brunsch
Labels:haiku, non-haiku
gedicht,
kommentargedicht,
l'art pour l'art,
lyrik
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