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Montag, 31. Dezember 2012

hoffnungsschimmer




...damit es in eurem neuen jahr nichts als erfüllung tief erwarteter hoffnungen geben möge, 

habe ich noch einmal mein gedicht ausgegraben und wünsche euch mit diesen worten 

einen guten rutsch ins neue jahr....



***
du bist ein prinz, ein zeitlos lichtes wesen,

durchlebst die see, in sturmzerfetzter dunkler zeit,

von spiegel-glänzend laub dein kleid

durch dich kann ich genesen.

du bist der h o f f n u n g s s c h i m m e r,

der unerschrocken heftig immer

sich aus erinnerungen perlend neu gebiert

wenn schmerz kommt, leiden wieder lastet,

sich strahlend hell nach oben tastet

und niemals sich ins niemals-nicht verliert...

*** 




Gabriele Brunsch


Mittwoch, 26. Dezember 2012

...gedanken zu den trauer-trost-worten... als mir ein liebstes starb...

***


...als mir ein liebstes starb,
schwebten mir
tröstende gedichte ins haus
in allen formen,
auf getrockneten blättern geschrieben,
auf handgeschöpftem papier,
auf karten, in büchlein gedruckt,
mit bildern, gemälden und fotos,
von im wind sich wiegendem getreide,
von flüchtigen wolkengebilden,
die der unendlichkeit zustreben.
in allen zeilen war ein leises mahnen,
dass ich nicht verzagen solle,
weil er in allen zweigen sei,
in jedem wispern der gräser,
in jedem bewegten bild,
in jedem stillen augenblick,
in jedem murmeln des baches,
in jedem vogelgesang,
in jedem luftigen hauch,
weil er in allen dingen sei,
aus allen dingen zu mir spreche,
jetzt und immer, und immer dann,
wenn mich die sehnsucht übermanne,
wenn traurigkeit mich zu ermatten drohe,
dann solle ich nur hineinlauschen,
und alles sei gut.

so lächelte ich und dachte,
dass alle vormals gegangenen
dann auch in allen dingen seien,
und aus allen dingen zu mir sprechen,
und dass auch ich einmal,
in allen dingen wäre,
und aus allen dingen spräche,
zu denen, die hineinlauschen,
die dieser überbordenden,
klangreichen sprachen mächtig,
meine gedanken, mein ich und mein leben,
entschlüsseln und ihren gehalt
aus dem wind und den wolken saugen,
aus dem säuseln und raunen,
murmeln und flüstern
der felder und wälder,
dem sinken des blattes im herbst,
dem flug des schwans,
der sich mit majestätischem schwingen
als weißer strich
zwischen blau und braungrün verliert.

was aber ist,
wenn du lauschst
und ein toben und tosen
durchfackelt den himmel,
wenn ein orkan dich betäubt,
alles was heil und gesund
in fetzen zerreißt
mit stürmischer macht,
wenn im grauen vereint,
wasser und eis,
feuer und fels,
niedergehn mit getöse
und die erde erzittert?

sind das dann schreie?
ist es das höllische kreischen
all jener kläglichen wesen,
welche geschändet, geknechtet,
gequält, gefoltert, getötet wurden,
oder einsam verhungert, erfroren,
ausgesetzt dem elend,
gnadenloser willkür und herrischer macht
eines von mordlust besessenen schicksals?

stießen sie mit dem atemzug, dem letzten,
einen fluch, eine botschaft der qual
in die luft, die sich zusammenbraut,
wenn die wetter sich ballen,
der boden bebt, lawinen rollen,
und die gewalten uns lächerlich
machen, uns, die noch leben,
und zittern vor der erkenntnis.



©gabriele brunsch 2012


***

Samstag, 22. Dezember 2012

WEIHNACHTSGRÜSSE


und wie das licht strahlt

kommt plötzlich wie aus dem nichts
und wärmt die herzen






Donnerstag, 6. Dezember 2012

Liegende Frau / Zustand


zustand

tage und stunden 
frühling und winter
gestern und morgen
leergefühlt
staunend zu ende gebracht.

mal trugen sie blüten mir zu
herbstigen hauch vom wild-roten wein,
stets eins und versöhnt.

nun, das geflecht von lächeln
und blicken zerschlissen,
geh ich mit kleinsten schritten,
schattenherz, stilleres wesen, 
verzagt. 

suche ich silbernen mond,
duft von den dolden am strauch
mich zu berauschen. 

doch meine sinne: 
ihr armen, verwelkten,
bringt keine nachricht mehr
in mein erkennendes herz. 

(was an schönheit die augen nicht trifft, 
ist für die seele auch tot)

bin ich, enterbt, greisin, 
in dürftiger zeit, 
frühlinglich zitterndes eiland, 
botschaftslos. 


***
dieses Gedicht ist meinem Fundus der 80er Jahre entnommen... 
***