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Deutsches LiteraturArchiv Marbach

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Donnerstag, 30. Dezember 2010

ich setzt die schritte neu, und ging...



die felder, wälder weiß gestillt
mit dieser dicken kalten schicht,
sie sprachen nicht, sie klagten nicht,
ein endlos schweigen in dem licht...
.
der himmel fließt lichtblau vereist,
so makellos, so rein so klar,
kein vogel stiebt ins firmament,
mir ist der tag so sonderbar.
.
bin ganz in weiß hineingetaucht,
betäubt vom rausch in weiß und blau,
spurlos der schnee, ein endlos weiß,
ein weiß, das nichts von grenzen weiß.
.
es stößt an himmel wolkenlos,
verschwimmt mit diesem satten blau,
ermattet bleib ich zitternd stehn,
und flüster, schau nur, schau...
.
das weiß veratmet winterduft,
ein eisig-weißes lichtgespinst,
das tief im damals sich verfängt
und mir ein bild der kindheit schenkt...
.
die spur ist da, ein faden nur,
seiden und weiß im weißen feld,
ich nehm ihn auf, und geh ihm nach,
geblendet von der andren welt...
.
die felder, wälder neu erwacht
vom schlaf in frostig-kalter schicht,
sie rufen, singen, locken mich,
benommen folg ich dieser pracht...

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Freitag, 24. Dezember 2010

...s’ist eisig, eisig, bitterlich

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...s’ist eisig, eisig, bitterlich
wind treibt den schnee wie gischt.
ins weißlich grau der himmel mischt
ein seltsam-seltsam glitzerlicht,
das mischt sich in die weiße gischt,
spricht flüsternd, wär ich weihnachtlich,
so bitter wär die kälte nicht,
so eisig wär sie nicht...!


ich bitt hinein ins weiße licht,
das sich so seltsam gräulich mischt,
schick mir von deinem zauberlicht,
weil’s mir ganz tief im herzen sticht,
sei weihnachtlich, sei weihnachtlich,
so bitter wär die kälte nicht,
so eisig wär sie nicht...!


die eisig fahle weiße schicht,
(wind treibt den schnee wie gischt)
sich grau mit schwärzlich-grau vermischt.
erst zaghaft gleist das glitzerlicht,
dann diamanten eisiglich,
nur kalt, nur kalt, nicht weihnachtlich,
nicht wärmt der schein,
er schimmert nicht,
muss bitter kalt, muss eisig sein...

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Mittwoch, 22. Dezember 2010


im auge des sturms
ist stille ohne gleichen
stimmlippen beben

in the eye of storm
there is nothing but silence
vocal folds quiver

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Samstag, 18. Dezember 2010

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eingeschnürt
die gedanken und die begierden
und das herz, das schwache,
zurechtgewiesen.
siehst du, wie er tief hängt,
der nebel, der rauch,
über den dächern,
und der atem geht schwer.

hier ist es so dunkel, jetzt.

draußen und drinnen so dunkel.

aber die tage glänzen dahin,
vergoldet.
wie nur kann ich die stunde ertragen...


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Dienstag, 14. Dezember 2010

beauty in decay - Schönheit im Verfall

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find


beauty


in decay





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schönheit im verfall finden

Samstag, 11. Dezember 2010

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menschenbilder

die schönheit der eiskristalle








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Freitag, 10. Dezember 2010

ein wehmütiger fluchtgesang


...an dıesem punkt, hör zu,
da kam der tod...

so unerwartet, kam,

(dıe würfel warn gefallen)
und rıss den punkt
und riss dıe welt,
(so feın gebaut, so feın geplant,
so feın gedacht, so feın gemacht)
ganz eınfach ab...

zerrıssne welt,

des irrsinns opfergeld,
ist abgerıssen,
wıe eın bild,
kalenderblatt,
herzblatt,
herzblut,
lebensader,
lebensglut,
rıss alles hın,
den strom,
ımpuls,
lebendıg lustıg lıcht,
versıckert,
trost ıst nıcht,
nur leıdgeflüster,
leıdgeraune,
leıdgeschluchze,
leıdgeseufze,
leıdgejammer,
schmerzensschreıe...

was vermag die peın zu stıllen,

wer baut brücken hın zum atemhauch,
dem blick, dem süssen kuss,
dem allerletzten wort,
dem klang der schrıtte...

...so kalt lıegt sonne auf der haut...



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Mittwoch, 8. Dezember 2010

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heimweg

im dekolleté

die wassertropfen



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Dienstag, 7. Dezember 2010

rückblick

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weißt du, wie es war, liebster,

als wir des fliegens noch mächtig?
über die grenzen des ichs
ging es dahin,
schiffen gleich
die sich im licht des himmels
verschwindend
auflösen
und entziehn dem verharrenden blick...

der schweiß der pferde
war uns so fern
wie das keuchen der träger
und das knarren der tür,
die sich hinschiebt
über das gedächtnis der zeit.

winterlich schenken wir jetzt,
gefällt vor dem baum der erkenntnis,
einander nur zaghafte blicke
und weinen uns zu wie zecher,
die das grauen des morgens vereint.
so matt ist die seele...

wo, wenn schnee fällt

und frost die halme zersplittert,
ist jetzt die mutter, die mir den bratapfel füllt
- mit süßen rosinen -
und mich dann anschaut und lächelt,
wenn ich ihn esse, im warmen,
ich, das verlorene kind.


(aus meinem fundus der 80iger jahre)


Sonntag, 5. Dezember 2010

wandlung

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Schlittenfahrt-

plötzlich im eisigen Hauch

glühende Wandlung


12. 01. 2009
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...im LUXARIUM eine empfehlenswerte diskussion,
die das ringen um haiku recht gut dokumentiert...


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Donnerstag, 2. Dezember 2010

WANDLUNG

WANDLUNG

Das Jetzt, Klang aus gläsernem Eis,
schmerzt, wenn die Sonne kommt,
tausendfach funkelnd, in eisblauer Luft.

Froststarr und weißgestäubt die Welt.
Stimmen von Licht flüstert der Raureif,
Eissaiten, weißblauer Duft.

Ohne Schlitten flieg ich dahin,
kein Schatten im Schnee,
windstill im Eiseshauch.

Glasklarer Glanz
und Luft und Licht
durchfluten mich.

...und schmerzhaft reißt die Lippe auf,
die blanke Träne zerrt am Lid...

Der klargespannte Augenblick,
zersplittert das Gespinst aus Zeit!

Geweiht ist er!

Ist er geweiht?

Ins Eislicht gnadenlos getaucht,
erfroren fast, die Sinne weit,
bin ich, das Opfer, taumelnd, atemlos,
durchglüht, durchpulst, Sekundensprung,
im Feuerkäfig der Erinnerung.

Wo keine Kälteschmerzen sind,
bin staunend ich noch einmal Kind...

Das Handy schreit.




erste version 1972 - letzte 1998

Mittwoch, 1. Dezember 2010




geblendet

im frostblauen licht lauschst du

den liedern der eiskinder

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