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Samstag, 28. Mai 2011

WORT-LOS

.
an dunklen tagen

in selbstzweifeln verharrend

suchst du die antwort
.
.


...was wird, wenn die sonne
verdunkelt und die tage
am nachmittag kriechen
in eine lange düsternis hinein,
die kein zwielicht kennt,
was, wenn die nebel
mit ihren weiß-grauen fingern
wabernd nach uns greifen
- und wir im nebelmaul,
das unsre seelenleiber frisst,
verschwinden...

verdickte erinnerungsfetzen
der vergangenheiten,
nicht actor, stuntman, schattenfigur,
brutal gehetzt durch diese clips,
scharlatanerie des traums,
der wut des wahns,
des geistesblitz,
ausgeleuchtet und verletzt,
bleibt immer nur das bild der not
kalt-weiß-schwarz
und rot blutrot...


die zeit reißt an uns,
wie ein gieriges tier,
ent-lebt uns, stück für stück,
und wir halten unsere würde
vor der brust zusammen
wie die falten eines mantels,
doch da ist kein mantel,
nur die nackte lederhaut,
so hilflos,
ist der versuch
nicht einzuknicken
vor der übermacht des angriffs...

2009

will noch ergänzen, dass dieses Gedicht ein Hinzugedicht für Miroslav Dusanic Gedicht "WORT-LOS" war, das ich auf seine Seite postete. siehe dort: 

http://miroslavdusaniclyrik.blogspot.de/2009/09/wort-los-der-henker-schleift-sein.html


4 Kommentare:

  1. thank you, dear marcos, for your visit. it is a shame that I have not read anything by P. Leminski yet... but I will try to find out about any translation. do you know the fairy tale of the depressive king who wanted to find the happiest man in his kingdom? it is a lovely tale. the depressive king had been told by his doctors that the only remedy would be to change clothes with the happiest person he meets - he searched for a very long time, and absolutely exhausted he finally came along a man who was working in his field... and talking to him he noticed that this man really was absolutely happy... so he asked him for his shirt. but what a surprise, the happiest man in his kingdom did not even own a shirt....

    this is a bit about what you mentioned, I believe...

    nice to talk to you.

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  2. ...istn't that coincidence wonderful?
    what a delight!

    have a nice and enjoyable week...

    gabriele

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  3. du neigst dich…
    (an gabriele)

    an dunklen tagen in selbstzweifeln verharrend
    suchst du die antwort:
    ob die natur seit alters hat
    irgendwelche gebrechen eingepflanzt oder nach
    rechts und links und über das ganze hin, ihre
    schlimme gewöhnung ausgeströmt…

    ob du erstickend fast im schatten eines baums,
    das erinnerungslied von kindheitszeit – die mutter
    abends immer sang – doch wieder hören kannst…

    die winde brausen… die mauern stehen… komm in
    meine brust! komm, kehre zu mir zurück! denk nach:
    ganz mit müh und not, hier auf der erde überrannt,
    der mensch hat keinen hafen – so ist das eben –

    und die zeit kein ufer, keine eile… sie fließt wieder
    und immer wieder – naturgegeben, und du und ich
    und alle, stets von gut und bös getrieben, vergehen
    im strom…

    © by Miroslav B. Dušanić

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  4. Liebe Gabriele,

    das richtige Verlinken: statt http://miroslavdusaniclyrik.blogspot.com/2009/09/wort-los-der-henker-schleift-sein.html ist http://miroslavdusaniclyrik.blogspot.de/2009/09/wort-los-der-henker-schleift-sein.html

    Liebe Grüße!

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