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winterfrühling
in zwischenzeiten sind wir eingefangen,
nicht eiseskälte und nicht frühlingshauch,
so unentschlossen lüftet sich der nebel
die giebel trinken kalten rauch.
nur zögernd streift dein blick die nassen wiesen,
der wald ist mürbe, hadert mit erinnerungen,
soll er sich brüsten, sonnelechzend sprießen,
zur unzeit süße säfte in die äste schießen,
um dann, beim nachfrost körperholz zu spalten,
wenn borke, rinde platzt und rauhe kräfte walten,
den eistod sterben, lebenslied verklungen.
so wate ich im wortgewässer schaler sinngestalten,
verhalten elend, kann mich nicht entfalten,
und bin erstarrt, verlächerlicht, in frühlinglichem wehen,
denn, was soll hier gedeihen, was mag hier noch gehen?
copyright gabriele brunsch
Ein feines Naturgedicht, das durchaus auf uns Menschen übertragen werden kann. Feinversponnene Gedanken zum Leben, Danke!
AntwortenLöschenHerzlichst und alles Liebe, Hans-Peter
...danke, lieber Hans-Peter! wie schön, dass meine gedanken ein echo erhalten konnten.
AntwortenLöschenja, so ist mein derzeitiger zustand. und der ähnelt schon der natur draußen, die nicht genau weiß, wo sie steht und wie sie sich entschließen soll.
alles ein wenig durcheinander.
liebe grüße
gabriele
liebe gabriele,
AntwortenLöschendas mit den zwischenzeiten kann ich so gut nachfühlen, ich hab mich nur noch nicht entschieden, ob es auf- oder abwärts zeigt auf der skala. hat die achterbahn der natur auswirkung oder parallelen ..hmmm ...
ich will hoffen, dass das eichelorakel funktioniert ... viele eicheln, heftiger winter, wenige eichel, schwacher winter ... und dieses jahr, du ahnst es schon, wenig eicheln ... vllt. fängt der frühling dieses jahr schon im januar an ... dann ist das mit dem wehen eher richtig und gut.
ich mag dieses gedicht sehr, es gleicht einem ventil, hat etwas reinigendes.
ganz liebe grüße
isabella