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Sonntag, 28. Dezember 2014

Mein "Papiertheater Kitzingen" !

http://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/leben/detailansicht-leben-in-bayern/artikel/papierfiguren-leben-einhauchen.html

Papierfiguren Leben einhauchen

Alte Kunst: Miniaturkunstbühnen liegen im Trend

Barocke Papierfiguren. (Foto: dpa)
Barocke Papierfiguren. (Foto: dpa)
Es ist dunkel in dem kleinen Raum. 16 Zuschauer sitzen nah beieinander und schauen auf eine kleine schwarze Bühne. Davor steht Gabriele Brunsch in einem schwarzen, langen Samtkleid. Sie hebt sich kaum vom schwarzen Bühnenhintergrund ab - und das ist Absicht. Denn die Hauptrollen des Theaterstücks «Mutabor - das Märchen vom Kalif Storch», das sie gleich aufführen wird, spielen andere: Papierfiguren.
Alles ist selbst gemacht - die Kulisse, die Bühne und die filigranen Papierfiguren, die die 65-Jährige auf kleinen Schienen hin und herschiebt. Dazu beleuchtet sie selbst, spielt Hintergrundmusik ab und spricht die Dialoge. Ein Ein-Mann-Theater mit historischer Vergangenheit.
«Miniaturkunstbühnen wie diese gibt es seit Neuestem wieder in ganz Deutschland», sagt Nina Schneider, Abteilungsleiterin im deutschen Papiertheatermuseum in Hanau. «Das Papiertheater entstand in Deutschland, wie auch in anderen europäischen Ländern, im frühen 19. Jahrhundert, in der Biedermeierzeit. Es überlebte drei große Kriege und wurde erst vom Fernsehen abgelöst», erläutert Claudia Selheim, Sammlungsleiterin der Abteilung Volkskunde und Spielzeug im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Damals habe es die gehobene Bürgerschicht geliebt, sich daheim unter anderem mit Theater und Musik zu unterhalten. Es gab allein in Deutschland 16 Verlage, die sogenannte Papiertheater vertrieben.

Eigenes Theater im Wohnzimmer

Man konnte sich sein eigenes Theaterstück im Wohnzimmer inszenieren. Oftmals waren die Bühnenportale bekannten großen Bühnen nachgebildet. Außerdem waren ein oder mehrere Bühnenbilder und Figuren für das Stück erforderlich und im Set dabei. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wandelte sich das Papiertheater zum Kindertheater, in dem zunehmend Märchen gespielt wurden. Mit dem Aufstreben von Kino und Fernsehen ging das Papiertheater langsam unter, nur in den nordischen Ländern und im Baltikum überlebte es ohne größere Unterbrechung.
Die Papiertheater-Sammlung im Germanischen Nationalmuseum wurde in den späten 1990er Jahren von einem Sammler erworben. Konzipiert hat die Ausstellung damals Katharina Siefert, heute arbeitet sie im Badischen Landesmuseum Karlsruhe. Auch sie sieht eine Wiedergeburt der Papiertheater in Deutschland, sie schätzt die Zahl der Bühnen momentan auf 30 Stück, mit steigender Tendenz. «Eine Zukunft liegt auch im pädagogischen Bereich, da dieses Medium in Kindergärten und Schulen sehr gut einsetzbar ist und ankommt.»

Mehr Raum für die Fantasie

Die meisten Papiertheater spielen auf Bestellung und reisen damit auch zu Kindergärten und Schulen. Das Publikum in den Papiertheatern setzt sich zu zwei Dritteln aus Erwachsenen und einem Drittel aus Kindern zusammen. Und die Nachfrage ist groß. «Die Stücke im Hanauer Schloss, die der Papiertheater-Verein einmal im Monat inszeniert, sind immer ausgebucht», sagt Schneider.
Auch für Brunschs Vorstellungen sind die Karten schnell knapp. Die Kitzinger Theaterleiterin Brunsch selbst fing 1998 mit zwei Freundinnen mit Papiertheater an, damals inszenierte sie den «Fliegenden Holländer». Ihre Initialzündung erhielt sie dann endgültig in Preetz in Schleswig-Holstein, wo jedes Jahr das internationale Festival für Papiertheater stattfindet. Ihr eigenes Theater eröffnete sie 2003 in Kitzingen. Derzeit stehen sechs Stücke auf ihrem Programm. «Hauptsaison ist bei uns die kühle Jahreszeit», sagt sie.
Zur Mutabor-Vorstellung nach Kitzingen sind eigens zwei Frauen aus München angereist, angeregt durch einen Bericht im Bayerischen Fernsehen. «Bei uns in München gibt es das nicht. Wir sind fasziniert, weil es ein so ganz anderes Theater ist, der Fantasie Raum lässt», sagt eine der beiden Frauen nach der Vorstellung. Eine andere Besucherin aus Eibelstadt ist bereits zum dritten Mal da. «DieVorstellung ist kompakt und kurz und erfordert volle Konzentration. Außerdem ist das für mich Nostalgie pur.» Auch die kleinen Gäste sind begeistert: «Die Bilder sind so schön», sagt eines der Kinder nach der einstündigen Vorstellung. (Thomas Meyer, dpa)
(Foto: Die Kitzunger Theaterleiterin Gabriele Brunsch mit ihrem Papiertheater, dpa)

Freitag, 19. Dezember 2014

weiße weihnacht


weiße weihnacht
nur ein traum ins grau geträumt
wettertheater

Donnerstag, 4. Dezember 2014

GPS

waldweg im regen
kein punkt auf dem monitor
niemandsland

vergoogelt

total vergoogelt
rinnsale der zeit
sickern ins nichts

Samstag, 22. November 2014

Demokratie - der Mensch schafft es nicht!

...nach einer Diskussion zur lupenreinen Demokratie, die einfach unrealisierbar ist, schrieb ich:


Erst zum Diamanten geschmolzen 

wird der Mensch 

lupenrein 

sein!

Dienstag, 18. November 2014

Herbstnebel



Herbstnebel

Im frühen Winter steigen die Nebel so träge
und vernichten das Tal, Hang und Fluss.
Undurchdringlich, grau-milchig, habgierig.

Alles ist dicht. Und die Feuchtigkeit kriecht dir
alles verdunkelnd dumpf in die Glieder,
die Stimmen sind nirgendwo. Alles ist dicht.

Augenblicke haben keinen Ausblick. Du ahnst,
da irgendwo vom Main kommt er her, der Nebel,
da irgendwo, am Faden der Straße, das Dorf.

Die Äcker gepflügt, rollen sich weg ins Nichts rein,
und die Düsternis deckt deine Niederlage
und deine Betroffenheit wie ein Leichentuch zu.

Wie mögen die Schiffe die Fahrrinne finden,
wenn dein Fuß kaum sein Ziel kennt,
dort, und die Pfützen am Weg, blind-lachig.

Die Erinnerung ist erblindet. War da ein Jahr,
ein Sommer? War da ein Lachen, blaues Licht?
Frostig lähmt Ungläubigkeit deinen Sinn.

Ufergeröll? Ja der Treidelpfad, qualvolles Keuchen -
und Rufen vom Boot her,  Flüche - hilflos -
flussauf, auf gehts, weiter, die Reise ist lang...

Wie du dich an Bildfetzen klammerst,
naiv-schaudernd,  die klammen Hände vergraben,
wird dein Herz zu einem Herzen aus Eis.

Der matte Scheinwerfer, ein verirrter Wagen,
drängt dich, verschwindet, nimmt den Anflug
von Hoffnung weg mit sich ins grau-graue Nichts.

Hier kannst du nicht bleiben, schaffst du es nicht,
dann wird  dich die taube Ziellosigkeit
einfach verschlucken und dich zerfressen im Leeren...  

© by Gabriele Brunsch (frühe 90er)

Donnerstag, 13. November 2014

PSALM

...während einer Diskussion mit einem Theologen bei FB erinnerte ich mich an dieses Gedicht, das ich 16jährig schrieb, nachdem ich von der Verfolgung der Juden im 3. Reich erfahren hatte und der Schuld der Elterngeneration und mich in unendlichen Seelennöten befand, haderte und zürnte und verzweifelt war, den charismatischen Glauben in Kindheit und Pubertät wie Scherben in meinen blutigen Fingern hielt:

Psalm 

Das Licht der strahlenden Augen aufgehoben
über die Macht der Berge, steil und weit,
hin zu den endlosen Horizonten,
nach Hilfe schmachtend und flehend,
gequält, im Lächeln der Sonne
und die Zunge trocken und matt. 

Die Bitte nach Hilfe schreiend,
in die tobenden Täler, tief und weit
hinein in die glutvolle Feuersbrunst,
dürstend nach göttlichem Zeichen
erstickend im himmlischen Dunst
und die Hände zu Asche zerfallen. 


Nur, der Angerufene schweigt,
hebt seine göttlichen Lider
schwer vom ewigen Traum
fleht um der Lügen Vergebung
schleudert ein Kreuz in den Raum
und weint in greiser Erstarrung! 


© Gabriele Brunsch


...ich wurde gefragt, ob ich es nicht veröffentlicht hätte. Hier meine Antwort:

Nein, da ich andere Menschen in meinem Umfeld, die nicht diese Seelenqualen durchgemacht haben, nicht verunsichern wollte. Ich sage ja, dass ich als Kind beim Beten schwebte, ich glaubte, mystisch gefangen und beseelt... das wollte ich niemandem nehmen mit meinen Zweifeln.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

ABGLANZ - Haiku


Physiklexikon

physiklexikon
wortklaubereien
ohne nachhall

Heimatstolz

Das Zugabteil ist voller Menschen deren Atem vom schwierigen Verstauen des Gepäcks nach dem Gedränge beim Einsteigen immer noch gepresst und hastig geht. Bis auf zwei ältere Frauen, die sich partout nicht setzen wollen, weil sie schon bei der nächsten Haltestelle wieder aussteigen werden, so sagten sie, haben alle Reisenden einen Platz gefunden. Manche drängen sich jetzt an die Fenster um den Zurückgebliebenen zu winken. Ein Mann wischt sich die Augen mit einem Tuch, der Abschied fällt ihm schwer. Ich habe einen Fensterplatz. Mir gegenüber hat eine Mutter mit ihrem kleinen Buben Platz genommen. Die Mutter kramt in der Handtasche, findet ihr Handy, tippt etwas und starrt auf das Display. Der Kleine schaut zum Fenster raus. "Mamaaaa!", beginnt er und schaut mich dabei mit durchdringendem Blick an, "Mamaaa! Das ist der Hauptbahnhof von Wien, gell?" Seine Stimme ist klar und einen Tick zu laut. "Ja!", sagt die Mutter gedankenverloren, blickt vom Display zum Sohn und zu mir, lächelt und tippt etwas auf die Minitastatur. "Gell, Mamaaa, wir wohnen in Wien!" Er schaut mich an, hört für Sekunden auf unruhig hin und her zu rutschen, die Mutter nickt, blickt von ihm zu mir und tippt weiter. Das Kind schaut kurz aus dem Fenster, der Zug ruckt an und setzt sich langsam in Bewegung. "Mamaaaa, gell, wir sind noch immer im Wiener Hauptbahnhof! Der Zug fährt jetzt aus dem Hauptbahnhof hinaus!" Er sprach überdeutlich als würde er jede Silbe genießen. "Wien ist die Hauptstadt von Österreich. Die Hauptstadt! Wir wohnen in Wien, in der Hauptstadt, gell, Mamaaaa!" "Ja, Bua, wir wohnen in Wien!" Aufmunternd vom Handy zu ihm und dann zu mir. "Wir wohnen in der Josefstadt!", sagt die Mutter und nickt mir zu. "Wir wohnen in der Josefstadt!", ruft der Kleine und ruckt nach vorne, als der Zug etwas an Fahrt zunimmt. "Ich bin in Wien geboren, gell, Mamaaa, ich bin in der Hauptstadt geboren!" "Ja, jaaa!" "Jetzt machen wir eine Reise zur Tante! Sie ist aber keine Wienerin, gell Mamaa!" "Nein, sie ist keine Wienerin!" "Sie ist nicht in Wien geboren!" "Nein, sie ist nicht ...!" Ich blicke vorsichtig in die Runde, eine der stehenden Damen fängt meinen Blick auf und verdreht die Augen zur Decke des Abteils. Die anderen Reisegäste starren stur vor sich hin. Der alte Mann, der geweint hat, schneuzt sich lautstark. Ich nehme meine Handtasche und verlasse das Abteil, im Hinausgehen höre ich noch den Kleinen sagen: "Jetzt sind wir aus Wien draußen, gell Mamaaaa! Jetzt kann man Wien gar nicht mehr sehen! Aber nächsten Freitag fahren wir wieder nach Wien, gell Mamaaaaa, wir wohnen in Wien...!" Was die Mutter antwortet höre ich nicht mehr.
Abschiedsschmerz
das Auf und Ab
der kleinen Füße

Samstag, 27. September 2014

DER KLEINE LÖWE

der kleine löwe


wenn er schwarzmarktgeschichten erzählte,
vom wie und warum aus den jahren seiner kindheit,
geprägt von frechem witz und kläglichem weinen,
weil alles dazugehörte: versteckt handel zu treiben, 
spielend, den kindheitsbogen weit überdehnend,
dann sprach ich davon, dass ich sie aufschriebe,
einmal, die geschichten vom kleinen dorfjungen,
der akkordeon übte, nach der schule, und dann lostigerte,
mit einer scheibe speck und der wurst aus dem rauch,
und dafür zigaretten, kautabak oder kaffee bekam.
wen kümmerte es, wenn ein kleiner junge, barfüßig,
mit einem von rotz vernarbten gesicht davonflitzte,
die hosentaschen voller tauschgut. nun ist er tot,
und zum aufschreiben kamen wir nicht mehr.
an die augen seiner mutter erinnere ich mich,
die hätten immer geglänzt, sagte er, doch warum,
wüsste er nicht zu sagen. wegen der schokolade
vielleicht, oder weil es ihm wieder gelungen war,
heil und unversehrt zurück in ihre arme zu kommen…

Freitag, 26. September 2014

Geheime Geheimdiensttätigkeit

Wenn der Geheimdienst ... 


(Liebe wie Glanzlichter aus Kristallkugeln auf die Mitmenschen zu versprühen)

Heute erreicht mich eine Nachricht, dass ein besonderer Geheimdienst sein ganzes geheimnisvolles Wissen geheim gehalten hat und dass es ihm deswegen auch gelungen sei, eine größere Anzahl an Menschen aus einer geheimgehaltenen Gefangenschaft zu befreien.
Hei, das freut mich sehr.
Ein Geheimdienst wäre kein Geheimdienst, wenn er nicht geheim wäre. Sein ganzer Sinn wäre der geheimnisvollen Bedeutung enthoben, wüsste jeder was der geheime Geheimdienst an Geheimnisssen und geheimnisvollen Aktionen aufstöbert und/oder selbst verbirgt. Das ist dann wunderbar und freut den einsichtigen Menschen, wenn es um unheimlich fantastisch geheimgehaltene Lebensrettungsaktionen geht.
Wie aber kann man dann, sollte ein geheimer Geheimdienst selbst einen geheimen Missbrauch mit geheimen Geheimnissen machen, noch wissen, ob er dieses geheime Geheimnis hüten darf, oder ob man ihm geheimnisoffenbar- enderweise einen unheimlichen Strick um seine unheilvolle Geheimniskrämerei legen sollte?
Ich denke, dass kein Geheimdienst der Welt eine geheimnisvolle Geheimaktion entgeheimnisssen könnte, wäre er nicht ein geheimer Geheimdienst. 


Ich gehe noch weiter, da ich weiß, dass der Mensch s.c.h.l.e.c.h.t ist!

Was, ich behaupte allen Ernstes, dass der Mensch schlecht sei? Wie schlimm ist denn das!
Sorry, aber das erfahre ich täglich, wenn ich geheimnisvolle Phishingmails, geheimnisvolle Anrufe bekomme, mit sonderbaren Fragen belämmert werde und bei einem falschen Klick im Netz eine unheimliche Kettenreaktion mit Malware auslösen könnte. Das sind nur wenige Beispiele aus der verborgenen Welt, die mich sehr unangenehm berührt. Diese schlechten Menschen und Organisationen wollen mir alle auf diesem primitiven Wege meine geheimen Lebensgeheimnisse stehlen, sie beabsichtigen mir meine Geheimnummern zu klauen um mich all meiner unheimlich geheimen Privatsphäre zu entledigen und mich bar aller Geheimnisse und bar meines Geldes verelendet im Regen stehen zu lassen. 

Hei, das freut mich gar nicht.
So, das ist Alltagsmist - und wer nicht aufpasst, dem verpasst das Sosein der ihn/sie umgebenden Menschen einen unheimlichen Schlag auf das Schienbein: Aua!
Der Mensch ist schlecht. Aber manche Menschen sind viel schlechter als andere. Und wieder andere sind so schlecht, dass es einem unheimlich schlecht wird, wenn man nur an ihre Existenz denkt!

Und wenn ich an all die entdeckten geheimnisvoll verborgenen Missbrauchsfälle und geplanten unheilvollen Attentate denke, die geheimnistragende Geheimdienste entgeheimnist haben, dann bin ich unheimlich froh, dass es derartige Institutionen gibt. 

Wer vermag denn zu entscheiden, wo ein geheimnisvoller Geheimdienst geheimnistragende Wirkung haben darf und wo nicht? 


Gibt es denn eine Waage, die den Wirkungsgrad einer Geheimnislüftungsaktion misst und mit anderen vergleicht - diese Ergebnisse dann geheimnislos veröffentlicht und zur Wahl stellt: Das wird geheim gehalten und das nicht? Puhuuuu, da wären doch alle Geheimdienste der Welt arbeitslos und das Böse hielte noch weiter ungezügelt Einzug und die Kräfte und Mächte könnten toben und morden, ganz wie es ihnen beliebt!

Noch vor wenigen Jahren, wurde eine Hälfte unseres Landes bis ins Schlafzimmer hinein abgelauscht und von geheimnissüchtigen Geheimniskrämern aus Freundeskreis, Bekanntenkreis und Familie überwacht und verraten. Also, der Mensch ist schlecht, schlechter geht gar nicht, wenn ich es bedenke.

Ist die neugeordnete Gesellschaft dem wunderbaren Irrglauben unterlegen, die Menschen wären plötzlich alle gut geworden, weniger neugierig und von innerer Nächstenliebe durch und durch erflüllt?
Nö, das ist, wie gesagt, leider nicht der Fall.
Also, lasse ich die geheimnisvollen Geheimdienste mit unheimlicher Freude dort agieren, wo es ihnen gelingt, Geheimnisse, die schädlich sind für Menschenleben, für Kinder, für die gerechte und friedvolle Welt, etc.p.p. zu entgeheimnissen um die Schwachen, Betrogenen und den Frieden zu schützen.
All den nichtgeheimnistragenden Institutionen und Einzelwesen rate ich ihre
Liebe wie Glanzlichter aus Kristallkugeln auf die Mitmenschen zu versprühen.
Ich könnte noch mehr schreiben, aber ich werde gerade von einer geheimnisvollen Neugier getrieben, da gibt es wohl ein Geheimnis zu lüften, bis dann, liebe Freunde.
Was das ist, werde ich euch aber nicht verraten, das wird mein Geheimnis bleiben! Ihr könnt ja einen Geheimdienst auf mich hetzen!
Hei, das wäre vielleicht gar nicht das erste Mal!

Mittwoch, 24. September 2014

herbststimmung

...wie sich der Herbst in meinen Tag drängt, 
mit dieser Gewalt, sonnendurchflutet und licht.
Auch dieses Bild habe ich dutzende Male gemalt, 
von Jahr zu Jahr, von Herbst zu Herbst, 
verzückt und begierig ihn festzumachen, 
mit Farbklängen in Bildern und Worten.

Ich habe ihn schon so oft besungen, 
dass ich bisweilen ein wenig müde werde.
Nicht, weil er nicht wieder eindrucksvoll 
eindringlich wäre, sondern weil ich 
befürchte, mich in endlosen Wieder-
holungsschleifen wiederzufinden, 
und, dass dann diese unendliche 
Langeweile in mir hochkochen könnte, 
was sie bisweilen tut, hinauf bis in den Hals,
und Übelkeit verursacht, so eine bittere.
Dann werde ich wütend, könnte schreien, 
und spüre, dass ich verstumme, dass sich
die Worte in mir zusammenrollen, wie 
trockenes Laub. Das schmerzt, 
wenn ich mir der Jahre bewusst werde, 
die ich zu leben zu schreiben zu sein 
mir noch vorgenommen habe. 
Hey, jetzt werde ich die Wortlosigkeit 
einfach dardurch bekämpfen, indem ich
raus in den Herbstwald gehe, den 
modrigen Duft des regennassen Bodens 
einsauge und die Farben so lange trinke, 
bis ich platze vor Lust und Begierde
diesen Wust an Eindrücken wieder 
auszuspeien... und vielleicht wird es ja, 
wer mag das wissen, wieder ein Gedicht...
...wie sich der Herbst in meinen Tag drängt, 
mit dieser Gewalt, sonnendurchflutet und licht.
Auch dieses Bild habe ich dutzende Male gemalt, 
von Jahr zu Jahr, von Herbst zu Herbst, 
verzückt und begierig ihn festzumachen, 
mit Farbklängen in Bildern und Worten. 

Ich habe ihn schon so oft besungen, 
dass ich bisweilen ein wenig müde werde.
Nicht, weil er nicht wieder eindrucksvoll 
eindringlich wäre, sondern weil ich 
befürchte, mich in endlosen Wieder-
holungsschleifen wiederzufinden, 
und, dass dann diese unendliche 
Langeweile in mir hochkochen könnte, 
was sie bisweilen tut, hinauf bis in den Hals,
und Übelkeit verursacht, so eine bittere.
Dann werde ich wütend, könnte schreien, 
und spüre, dass ich verstumme, dass sich
die Worte in mir  zusammenrollen, wie 
trockenes Laub. Das schmerzt, 
wenn ich mir der Jahre bewusst werde, 
die ich zu leben zu schreiben zu sein 
mir noch vorgenommen habe. 
Hey, jetzt werde ich die Wortlosigkeit 
einfach dardurch bekämpfen, indem ich
raus in den Herbstwald gehe, den 
modrigen Duft des regennassen Bodens 
einsauge und die Farben so lange trinke, 
bis ich platze vor Lust und Begierde
diesen Wust an Eindrücken wieder 
auszuspeien... und vielleicht wird es ja, 
wer mag das wissen, wieder ein Gedicht...

©gabriele brunsch

Freitag, 15. August 2014

An mein Kind


...dieses Gedicht schrieb ich vor einigen Jahren, doch es hat nichts, aber auch gar nichts an Aussagekraft verloren, weder für mich noch, wie ich hoffe für die LeserInnen auch nicht:

bekenntnis

hör zu mein kind, ich lieb dich, lieb dich wie du bist.
nicht immer liebt ich alle, die ich vorher kannte.
da waren diese, jene, leichthin anverwandte,
die mocht ich gar nicht, konnt’ ich nicht verstehn.

hör zu mein kind, ich lieb dich, lieb dich inniglich,
ich lieb dich mehr, als viele, die ich vor dir kannte,
da waren manche, sonderbar bekannte,
die dir verwandt sind. kannst du das verstehn?

im grellen neonlicht der schrillen zeit
verliert der augenblick von damals seinen sinn,
auch wenn das geifern heulend um sich greift,
steh ich im zentrum, weiß noch wer ich bin.

matt glänzend wirkt der stoff der möglichkeiten,
erinnerung und sehnsucht - kett und schuss -
aus dem gewebe zupf ich sachte schwarze fäden,
weil ich das kleid doch täglich tragen muss.

© Gabriele Brunsch

Montag, 30. Juni 2014

Queichhambach - Helmut Seebachs Straßenrandlesestation!!!




...diesen Literamaten habe ich in Queichhambach entdeckt! Er ist Teil einer Wegesrand-Lese-Station, mit einem großen Aktionsradius! Man kann da bleiben, sich in der Hörzelle das Buch, das man aus dem Lesekasten herausgeholt hat stehend zu lesen beginnen, oder auch die Literette (2 €), die man aus dem Literamaten gezogen hat, aufreißen und schon mal anlesen, bevor man sich wieder auf den Weg macht. Man kann sich jedoch auch auf die Bank setzen und genüsslich verweilen und lesen, lesen, lesen... 


Urheber dieser fantastisch-einladenden Einrichtung ist

Helmut Seebach. Künstlerisch gestaltet wurde alles von Gertraud Ungerer aus Frankenthal. 



Dieser Lesekasten ist gefüllt mit wundervoller, spannender Literatur - von alt bis neu, von schöngeistig bis informativ, ein breites Spektrum, für jeden etwas - kann ausgeliehen und aus dem heimischen Arsenal ergänzt werden! 




Die Hörzelle!!!




Die gesamte Wegesrand-Lese-Station - aber Achtung,

Benutzung auf eigene Gefahr! 

Sonntag, 29. Juni 2014

...dem Kunstgenuss nachgespürt...



Geh, magst dich net aufmachn - hin zu diesem besonderen literarischen Kleinod der Sucht? Hier ist sie: Die Literette - das Pralinee der Wortkunst - zu ziehen aus dem Literamaten in Queichhambach, in der südlichen Pfalz!
Ein echtes Ereignis!

(Helmut Seebach, Initiator
Gertaud Ungerer, Design)

Mittwoch, 4. Juni 2014

Мирослав Б. Душанић: "Lyrik - Lyric - Поезија": Miroslav B. Dušanić: Es wird erzählt: es war mein Leben

Мирослав Б. Душанић: "Lyrik - Lyric - Поезија": Miroslav B. Dušanić: Es wird erzählt: es war mein Leben



es wird erzählt

dass einige überlebt haben
und fett geworden sind,
weil ihnen die Gegenwart
gutgesinnt mit Freunden
fein säuberlich Feines versprach
und verspricht...
so ist das, wenn Vergangenheit
sich in das JETZT schleicht,
so simpel! Sie lächeln uns zu
die Friedenslebendigen,
diejenigen, die kaschieren,
die Vergessen suchen,
diejenigen, die nicht erinnern wollen,
diejenigen, die Vergessen brauchen,
um überleben zu dürfen...
Hei, ist das nicht ein Fest?
Wir sind uns bewusst,
dass sie/er/sie
wissen,
dass er/sie sich nach wie vor
durch die LEBEN im Unterbewussten
vieler schleichen,
durch ihre TRÄUME,
dass wir/ihr/ich  uns
bewusst sind,
dass sie noch da sind,
irgendwo,
mit der kleinen verrutschten
Fliege aus Samt,  am
Revers!!!
Und 80 % der Betrachter
wissen um ihn/sie, aber hoffen,
dass sich alles heimlich verschleicht,
dass sie sich hochangeln an seiner /ihrer Kraft...
solange sie sich erweist, mächtig,
in der geschenkten, begnadeten Zeit des Jetzt!!!
Denn immer hat sich der Mächtige als Dauerhaft
erwiesen, so hoffen sie!
Und wir, die wir hinschauen?
Die wir erzittern, ohnmächtig?
Wir, die Leisen, die Wor-Ohnmächigen,
ersterben unter dem Lärm der Gegenwart!

© Gabriele Brunsch

Dienstag, 3. Juni 2014

PAUSE

 PAUSE

Nein, wir verlieren nicht
die Notwendigkeit etwas zu sagen!
Wir machen nur eine Pause!
Wir verspüren gerade keine Lust
uns in die Menge zu werfen.

Ach, wie schön ist der Rückzug
in die Bibliothek, dorthin,
wo die Schätze stehen,
die lang vernachlässigten,
diejenigen, von denen wir
Morgentau und Sphärenmusik schöpfen konnten,
die uns Hilfe und Nahrung,
Licht und Schatten
gleichzeitig waren,
die niemals still waren,
die uns lockten und verführten,
die uns dorthin entführten,
wo die Fantasie spazierte,
lang, lang bevor uns die Welt regierte,
regierte, regierte, regierte,
malträtierte, zerschmetterte, zerschlug,
uns unsre zarten Bänder aus den Banden schnitt,
hier wo ich litt... ich litt...

Wir sind der Wachmann
unserer eignen kläglich hergezerrten Zeit.
Lass andre rasseln, lass sie lärmen.
Nichts geht ein Stückchen, ach,
nichts geht ein Stückchen weit.

Sind sie nicht gnädig
diese endlos schönen Stunden,
in denen wir ein Wort,
ein kleines Wort gefunden,
das unsre kleine Welt beschreibt.

So wen’ge Worte wiegen, haben Wert.
Die Pause hat der Himmel uns geschickt,
die Wörter stehen grade, unversehrt,
wohin auch immer unser Auge blickt,
sie stehen da, die Wörter, unverrückt.

Und wenn die Zeit
sich an der Zeiten Wende machte,
(verzeih mir Freund, ich weiß, der Reim er klemmt),
doch leider, als das Knirschen heftig krachte,
hätt ich am Tiefpunkt einfach nur gelacht,
ich hielte inne, wär nichts als verzückt,
dein Lächeln träfe,
träfe nur mein blasses Wesen,
wie schön, uns ist ein Coup geglückt!
Verbunden ist sie, ist die schöne Zeit,
(auch wenn's jetzt kitschig wird,
sollt Ihr es lesen)
im Hier und Jetzt und mit der Ewigkeit.

© by Gabriele Brunsch

Mörder

es wird erzählt

dass einige überlebt haben
und fett geworden sind,
weil ihnen die Gegenwart
gutgesinnt mit Freunden
fein säuberlich Feines versprach
und verspricht...
so ist das, wenn Vergangenheit
sich in das JETZT schleicht,
so simpel!
Sie lächeln uns zu
die Friedenslebendigen,
diejenigen, die kaschieren,
die Vergessen suchen,
diejenigen, die nicht erinnern wollen,
diejenigen, die Vergessen brauchen,
um überleben zu dürfen...
Hei, ist das nicht ein Fest?
Wir sind uns bewusst,
dass sie/er/sie wissen,
dass er/sie sich nach wie vor
durch die LEBEN im Unterbewussten
Vieler schleichen,
durch ihre TRÄUME!
Sie ahnen,
dass wir/ihr/ich uns bewusst sind,
dass sie noch da sind,
irgendwo,
mit der kleinen verrutschten
Fliege aus Samt, am Revers!!!
Und 80 % der Betrachter
wissen um ihn/sie, aber hoffen,
dass sich alles heimlich verschleicht,
dass sie sich hochangeln an seiner /ihrer Kraft...
solange sie sich erweist, mächtig,
in der geschenkten, begnadeten Zeit des Jetzt!!!
Denn immer hat sich der Mächtige als Dauerhaft
erwiesen, so hoffen sie!
Und wir, die wir hinschauen?
Die wir erzittern, ohnmächtig?
Wir, die Leisen, die Wortohnmächigen,
ersterben unter dem Lärm der Gegenwart!

Montag, 10. März 2014

Gedanken zur Lebens-Kunst -Zeit:



Lebens-Kunst -Zeit:


Da ich selbst schreibe, immer schrieb, Kunst mache, sie immer machte, und mit Genuss andere Dichter, Maler, Theaterkünstler und ihre Werke wahrnehme (ob gegenwärtige oder vergangene, so es meine Zeit zulässt !!!), lese und kommentiere, diskutiere, mehr oder weniger leidenschaftlich mich mit dem Werk auseinandersetze (nichts ist oberflächlich!!!), weiß ich eines, und das bekenne ich:

Ein jedes Werk ist ein Buch, das mir etwas erzählt, über den Autoren im Jetzt,
ein jedes Wort ist Weg in sein Innerstes!
Ich frage nicht, wie er im Leben ist, ich frage nicht, ob er mir sympathisch wäre, ob er mir gefallen würde, ob ich seine Stimme mögen würde, wenn ich ihn höre, ob ich ihm beim Essen zuschauen könnte, ob ich ihn/sie riechen könnte. Ich wollte seine Nähe nicht suchen, einzig sein Werk ist es, das mich anspricht, mich bezaubert, mich aufwühlt, mich besticht oder einfach nur langweilt, mich kalt lässt, mich stutzig macht, weil trivial oder nichtssagend!!!

So einfach ist das!

In meinen Begegnungen mit anderen Schriftstellern, Lyrikern, Autoren und Malern im aktuellen Leben, habe ich allerdings a u c h genau das kennen gelernt, was hier von Richard Burton oder von Fritz Raddatz beschrieben wird: Diese überhebliche, kalte Feindschaft, die ausgrenzt und vernichten möchte...

(das ist eine kalte Flamme, die nicht wirklich ausstrahlt)

Ja und?

Man wendet sich ab und macht einfach weiter!

Es nützt ja nichts!


Die Triebfeder des Künstlers ist doch tief in ihm verborgen, sie stößt hervor, über Hirn und Seele, Geist und Verstand, und mag man sich noch so wehren, noch so laut protestieren, anmahnen, dass es Erfolg nicht gäbe, losheulen, weil die Lobbyisten andere Künstler beschwören... Das alles ist letztlich egal, weil man die Arbeit erledigen muss, die Worte fügen, die Farben mischen, die Linien ziehen... die Szenen zusammenschmieden, ob für das kleine oder das große Lebenswortwelttheater!

Und wenn man dann etwas erschafft, das gefällt, "standing ovations", dann ist es unendlich beruhigend, Genuss pur, man weiß, es ist gut!
Man lehnt sich zurück, atmet kurz durch - und beginnt trotzdem ganz langsam wieder in den Tunnel hineinzulaufen - der düster und vibrierend so lange die Sicht verdunkelt, bis das nächste Werk von ganz tief unten herauswächst, hervordrängt und sich wie eine Blüte prachtvoll und unerwaret zur Unzeit in den Tag entfaltet!!!

...danke, liebe Esther Fleischel, für diesen Link:


http://www.theparisreview.org/blog/2012/10/16/in-which-richard-burton-discusses-poetry/

Montag, 27. Januar 2014

Auschwitz



Auschwitz


von jedem menschen
die haare, zuhauf,
was nicht schon
zu filz verarbeitet
ist dem betrachter

preisgegeben.
schau doch,
blondes haar,
braunes, schwarzes,
kurzes, langes,
glänzendes,
stumpfes,
gepflegtes...
gestopft in einen
container aus glas.

brillen,
von klaren augen,
verlorenen, trüben,
von augenblicken,
starr oder direkt,
traurig und fröhlich,
ernst und verstohlen,
hilflos und fest,
gelenkt
ins diesseits und jenseits,
einst,
doch hier
einst gebrochen....

die goldkronen sind weg,
rausgerissen,
rausgezerrt
mit zangen,
gierig,
aus leichen,
die wehren sich nicht,
brauchgold ist ziergold,
hat keinen stempel,
der seine herkunft
benennt,
unsichtbar jetzt.
zieren vielleicht
als piercing-gold
nabel und zunge,
oder als schließe
die kette
den hals der schönen,
das ohr, den arm.

und dann,
als sollte man noch mehr
ertragen
als wärs nicht schon genug,
von jedem kind
die schühchen,
die strauchelschühchen
vom kindchen,
dem kleinen,
das gehen lernt,
die braunen vom bübchen,
das mit dem pferde reitet,
und dem waghalsigen,
das gerne im matsch spaziert,
die kleinen weißen aus seide,
die tanzschuhe,
diese zarten vom mädchenfuß,
zu klein um nicht zu bezaubern
mit ihrer unschuld...
sind da,
zu hunderttausenden
in den schaukasten gepfercht.

oh, elend der erkenntnis,
- beklemmung -
diese welt findet
keine ausflüchte mehr,
keine,
und jede selbstgefällige
erklärung wie
die neue welt sein soll,
wie der mensch ist,
sein kann, sein sollte,
versickert,
versickert im glaskasten
der gefüllt ist
mit haaren
und brillen
und schühchen,
und dem atem
dem blick
dem zaudern
dem stolz
der menschen,
die unauslöschlich
unsere nächte bevölkern,
den halbschlaf,
und die schuldhafte
ausweglosigkeit
mit hilfloser gegenwart
und
zweifelhafter zukunft belasten...

1998 © ALLE RECHTE BEI GABRIELE BRUNSCH

Sonntag, 26. Januar 2014

Du und Ich - Ich und Du


DU und ICH



Du, Du liegst mir am Herzen...
Du! Wie gut, dass ich ein Du habe.
Einen Menschen, den ich mit Du ansprechen kann.
Mit dem ich lieber zusammen bin, als mit dem Rest der Welt.
Dem Du, mit dem ich mich einfach nur gut fühle... selbst ein Du bin, ein Ich, das Ich!
Das Ich, das Ich sein darf und das das Du respektiert, es anerkennt als anders.
Du - Du bist nicht so wie ich denke, dass du sein solltest, nein,
Du - Du bist einfach nur so, wie das Leben Dich formte, von Anfang an.
Du - Du hast Deine Geschichte, Deine Wurzeln, Deine Gene, und sie sind nicht Teil meiner Welt, sind eigen und anders und fremd...
Ich - Ich bin nicht so wie du denkst, dass ich sein sollte, nein,
Ich - Ich bin einfach nur so, wie das Leben mich formte, von Anfang an.
Ich - Ich habe meine Geschichte, meine Wurzeln, meine Gene, und sie sind nicht Teil Deiner Welt, sind eigen und anders und fremd...
Das Du, das Du sein darf und das das mich respektiert, es anerkennt als anders.
Dem Ich, mit dem Du Dich einfach nur gut fühlst... selbst ein Ich bist, ein Du, das Du!
Mit dem Du lieber zusammen bist, als mit dem Rest der Welt.
Einen Menschen, den Du mit Du ansprechen kannst.
Ich! Wie gut, dass Du mich hast.
Ich, Ich lieg Dir am Herzen...

Dienstag, 21. Januar 2014

KUNSTWELT

Kunstwelt


Es gibt so sonderbare Zwischenzeiten,
wo man in Netzen von Versprechen hängt,
Gelaber hier und auch Gelaber da,
man spürt den Zwang, den so vermittelten,
fühlt sich bedrängt.


Politisch, hach, sind das doch ganz normale Zwänge,
wenn Hinz und Kunz ein Lächeln fordert, Lächeln zwingt,
aber-doch-klar-doch, klar-doch, klar, doch, ich verstehe!
Doch alle Wahrheit ist verengt.

Du lauschst, du bist erstaunt, du räsonierst,
du bist gefangen in der Warteschleife,
dem Aber-selbstverständlich-aber-doch,
ahnst Wortgeplänkel dominanter Egoreife,
dem HinundHer, das dir der Sprecher schenkt.

Dann hakst du ab!

Sei ruhig Kind, gemach, gemach!

Die Kippe qualmt, 
die Tasten glühen!
Du horchst ins Nichts -
spürst noch die Schmach!

Den Kopf erhoben fragst du: Warum Schmach?
Verzückt im Rausch der Kunst willst du ins Licht.
Du lächelst, lächelst, nein, du gibst nicht nach,
und jubelnd übst du gern Verzicht.

Dann lachst du laut ... die Stille ist gebrochen,
die Welt des Scheins ist rauschhaft weggemüllt,
was eben noch mit Seelenpein gestochen,
ist aberwitzig, lächerlich gestillt.


Behutsam lockerst du die Schwingen,
die Flügel spreiten sich, 

dein ICH, so leicht, lauscht in den Wind,
hebt ab - den Himmel zu bezwingen,
wo unbeschwert die Träume sind ...





copyright Gabriele Brunsch

(aus meinem Fundus der letzten Jahre)