im morgengrauen huscht ein letzter blick
zur stadt hin, rund gebaut ins meer,
kusshand, vielleicht, ein winken geht zurück,
die lider von der wilden nacht sind schwer.
gelassen streift der luxusliner alte welten,
erlebnishunger treibt die horden in die stadt,
sie fallen ein wie gierige insekten,
von wein und sonne sind die sinne matt.
der invalide dort, am blauumrahmten fenster,
schaut ziellos in das trübe morgenlicht,
ein lächeln fältelt seine bleichen wangen,
das schiff, das sich entfernt, das sieht er nicht.
an bord hetzt entertaining passagiere,
thumbs up für den erfolg bei jedem spiel
event-gemanaged schlagen sie rekorde,
verwaltet und vergnügt im großen stil.
das meer es atmet noch den angstschweiß der soldaten,
ihr stöhnen ächzt nur leise durch den wind,
und wenn die welle schmatzend leckt im hafen,
ahnt niemand, dass es schmerzensschreie sind.
der schiffsgigant bläht sich im kolossalen,
entsetzt die spur der zeiten ohne maß,
was altersher als größe ward empfunden,
schrumpft unerheblich jetzt zum mittelmaß.
im rücken die geduckten mauerstreifen,
vom bombenhagel splitterklein zerfetzt,
entfernen sich im murmeln der motoren,
beschaulich scheint, was einst die welt entsetzt’.
die jungen, mutgestärkt, erwarten jetzt das schiff,
den augenblick, wenn seine abschiedsfront passiert,
seit stunden harren sie geduldig auf dem riff
bis jubelnd sich ihr leib im meeresschaum verliert.
so still die stunde, endlos die minute,
wenn schiff und stadt zum letzten mal sich messen
ein wenig hype, musik, ein schnelles abenteuer,
alles ist zukunft .... vorhin ist vergessen....: